Zurück nach Süden – diesmal aber weiter!

Früh morgens geht´s los. Karin und Enno winken noch von der „Inua“ und schon sind wir weg aus Marigot-Bay. Wen von all den 1. Abs 1anderen Seglern werden wir wohl wiedersehen? Die Sonne strahlt vom Himmel und wir haben gute 25 kn Wind. Antigua ist bei der Windrichtung nicht zu halten und so segeln wir wieder an St. Kitts vorbei. Kalle stellt fest, dass der Diesel ein bißchen knapper ist als gedacht und ich erkundige mich über Funk beim Hafenmeister in Port Zante, wie es mit einem Liegeplatz aussieht und wie es um die Tanksituation bestellt ist. Schlecht! – 1. Abs 2Kein Liegeplatz, Tanken muss vorbestellt werden und stellt sich etwas kompliziert dar. Aber ein sehr netter, hilfsbereiter Mensch am Funk den ich auch prima verstehen kann. Ich bedanke mich für die Info und wir segeln weiter nach Nevis. Das Segel fällt knapp vor den Ankerlichtern der anderen. Im Dunkeln suchen wir die Mooring und werden fündig. Die Lichter der Ortschaften auf Nevis und St. Kitts leuchten grün und gelb in der Nacht, es sieht wunderschön aus.

Beim ersten Tageslicht werfen wir die Leinen los und starten Richtung Montserrat. Die Sonne strahlt, der Wind ist gut und um 2. Abs 112.45 h passieren wir das alte Lavafeld. Der Blick auf die verschüttete Stadt und den Vulkan ist diesmal sehr gut. Man kann die leichten Rauchfahnen, die vom Vulkan aufsteigen, deutlich von den wenigen Wolken unterscheiden und eine Zeit lang begleitet uns starker Schwefelgeruch.  Beim Anlaufen von Guadeloupe ändert sich das Wetter: Wolken, heftige Regenschauer und 38 kn Wind. Im letzten Licht laufen wir Deshais an. Nach dem ersten morgendlichen 2. Abs 2Schauer schnorchle ich durch die Bucht. Eine herrlich Runde: viel zu sehen und das viele Schwimmen tut gut nach 2 Tagen an Bord. Erst segeln wir ganz flott, dann muss der letzte Diesel zum Einsatz gebracht werden. Mittags machen wir in der gemütlichen kleinen Marina in Basse-Terre fest. Tanken, verholen an den Liegeplatz. Schaffe ich es diesmal, ein Photo von einem dieser großen Pelikane zu schießen, wenn sie sich mit lautem Platsch ins 2. Abs 3Wasser stürzen? Leider nein! Wir haben mal wieder einiges zu tun: Waschen, Polster von Salzwasser befreien, Wetter laden, Wohnmobil buchen für den Deutschlandbesuch, Motor reparieren (er klappert), Ankerwinde reparieren, weitere Mosquito-Netze nähen, etwas einkaufen, Blog schreiben (!!), What´s App gucken, Segelroutenbücher wälzen – und dabei regnet es den ganzen Tag in Strömen und ist grau in grau. Am Mittwoch strahlt die Sonne wieder und wir haben eine ruhige, sonnige und sehr angenehme Passage …..

…. nach Dominica. Hier sind ein paar Tage Pause angesagt. Wir D 1liegen an der Mooring in Prince Rupert Bay  direkt vor dem P.A.Y.S. Office mit Blick auf eine herrliche tropische, sehr bergige Insel mit verschiedenen kleinen Kneipen am Strand. P.A.Y.S. ist eine Vereinigung von einheimischen Unternehmern, die sich um die D 2Sicherheit und Ordnung in einem bestimmten Bereich der Bucht kümmern. Die ausgelegten Moorings sind günstig und sicher, man wird beim Einlaufen nicht von herankommenden Booten belästigt und kann das Dinghi unbesorgt am Steg parken. Ein kleines Info-Büro gibt es auch und die Sonntag-Abend-Party ist legendär. Dafür bucht man natürlich gerne die eine oder andere Tour, denn das ist das eigentliche Geschäft der P.A.Y.S. Unternehmer. Morgens fahren wir mit dem Dinghi erst einmal zum Einklarieren: quer über die Bucht, zum gewerblichen Dock. Dort sind Zoll und Immigration. Wir sind die einzigen Yachties an diesem Morgen und müssen erst einmal suchen. Ja, tatsächlich, hinter dem D 3Zollschuppen, durch den Garten. Man macht es den Yachties einfach, denn die Insel möchte das Image verbessern. Es ist möglich bis zu einer Liegedauer von 14 Tagen gleichzeitig ein- und auszuklarieren. Wir schauen uns den Ort an und buchen gleich 2 Touren: heute Indian River, morgen eine Rundfahrt. Der Indian River ist der zweitgrößte und tiefste Fluß der Insel. „Tief“ bedeutet, dass man meistens mit einem flachen Holzboot ohne Motor durchkommt ohne stecken zu bleiben. Eine tolle Atmosphäre herrscht auf dem Fluß, tief hängen die Bäume über das Wasser. Unser Guide kennt jeden Vogel und erklärt alle Pflanzen. Piraten der Karibik, Teil II., wurde hier D 4gedreht. Die Inselrundfahrt bringt uns zum Pointe Baptiste Chocolate Estate, einem Schokoladenhersteller, der in kleinem Rahmen sehr leckere Schokolade aus einheimischen Zutaten herstellt, zum Kalinago-Territory, dem Gebiet, in dem die D 6letzten Ureinwohner der karibischen Inseln, die Caribs, selbstbestimmt leben können. Eine kleine Wanderung führt zum Spanny Wasserfall, wir spazieren am größten Fluß der Insel, dem Layou-River umher und sehen auf dem Weg zurück via Mero-Beach immer wieder die großen Schäden, die vor kurzer Zeit durch den heftigen Regen von Hurrican Erica entstanden sind. Die nächsten D 5Tage wird etwas gefaulenzt. Ich habe heftigen Ausschlag am Kinn und statte dem örtlichen Krankenhaus einen Besuch ab. Es gibt wieder etwas zu nähen, ich schreibe am Blog. Wir laufen zum Fort Shirley und abends gibt´s dann die erwähnte Strand-Party von P. A.Y.S. Die Stimmung ist bestens, der Rum-Punsch ausgezeichnet! Wenn wir nochmal hier vorbeikommen sollten: gern Sonntag Abend!

Montag segeln wir weiter gen Süden. Martinique, St. Pierre, ist der nächste Anlaufpunkt. Die See ist etwas rau und kurz vor der Insel springt der Motor nicht an. Ist die Batterie hinüber? Kalle lädt über den Spannungswandler und wir gehen eine Nacht vor Anker. Auf dem Weg nach St. Lucia, Rodney Bay, fangen wir einen Thunfisch. St. L 1Sehr lecker, Fisch hatten wir lange nicht! Nach 2 Kreuzschlägen ist es spät geworden und wir gehen kurz vor Einbruch der Dunkelheit vor Anker. Morgens verholen wir in die Marina. Das übliche: Zoll, Immigration, Marina-Büro. Island Water World hat eine Batterie und kann sie am nächsten Tag liefern. Wir fahren mit St. L 2dem Dinghi durch die Lagune zum Supermarkt, machen einen Ausflug nach Castries und ich finde ein Stoffgeschäft um neue Bänder für den Strohhut aus St. Martin zu erstehen. In Castries ist ein kleines einheimisches Restaurant direkt am Park und der schönen alten Kirche. Wir trinken Shandy und Cola und haben einen guten Blick auf´s Geschehen in der Stadt. An Bord ist wieder viel zu tun und beim Herausheben der alten Batterie habe ich einen stechenden Schmerz im Rücken. Hexenschuß, meint Kalle. Na ja, so schlimm ist es nicht, nach einigen Stunden merke ich nicht mehr viel. Glück gehabt! Wir gehen noch eine Nacht vor Anker und besuchen ein künstlerisch angehauchtes kleines Restaurant am Fuß der Halbinsel von Rodney Bay.   Der dahinter liegende Nationalpark hatte leider schon geschlossen.

Morgens um 6.00 h geht´s wieder weiter, denn wir haben noch einiges vor auf dem Weg nach Trinidad. Das Wetter ist den ganzen B 1Tag über leicht diesig aber der Wind ist gut, 20 – 25 kn. Ein letzter Blick auf die Pitons von St. Lucia, dann gleitet St. Vincent an Backbord vorbei. Noch ein paar kräftige Atlantikwellen zwischen den Inseln und nach 71 nm – und vor dem Sundowner! – fällt der Anker in der wunderschönen und wohlbekannten Bucht Admiralty Bay von Bequia. Den Sonntag vertrödeln wir ein bißchen. Wir gehen davon aus, dass Zoll und Immigration geschlossen sind. Am Montag erfahren wir, dass dies ein Irrtum ist und bekommen prompt einen Rüffel – man muss sich gleich anmelden! Na gut, nächstes Mal. Weiter geht´s …..

…. nach Canouan. Eine von mehreren kleinen Inseln auf dem Weg nach Grenada, die wir jetzt neu entdecken wollen. Auch Canouan gehört noch zu St. Vincent und den Grenadinen, – also erstmal kein C 1Einklarieren. Wir gehen in Charlestown Bay an die Mooring. Ein schöner Ankerplatz vor einem Hotelstrand. Dort ist fast nichts los und man kann den Strand und den Steg nutzen. Ezra, der Eigentümer der Coconut-Bar kommt vorbei und bietet und einen Drink an. Selbstgebraut und sehr süffig. Ob wir zum Sundowner C 2kommen möchten? Na klar! Eine herrliche, urwüchsige Strandkneipe erwartet uns und die Drinks sind wirklich gut. Im Dunkeln tapern wir am Strand entlang, ohne Taschenlampe durch´s Wasser und über große Steine. Ich falle hin, reiße mit die Hand auf und der Knochen am Schlüsselbein ist etwas angeschlagen. Nun ja, wir hätten auch den Weg durch den Ort nehmen können. Ezra kommt mit einer Lampe zu Hilfe und stellt fest, dass das Hotel neuerdings einen Zaun errichtet hat, wo man vorher bequem durchlaufen konnte. Daher der Weg durch´s Wasser. Am nächsten C 3Tag wandern wir mit Ezra und einer anderen Crew zur Lagune auf der Ostseite. Der Blick ist super, das Wasser glasklar. Ezra zeigt uns „Sea-Eggs“ und obwohl es mir ecklig erscheint, probiere ich, man ist schließlich höflich. Ein glibberiges Zeug, sehr fischig, aber es soll sehr gesund sein. Das mag stimmen, ich bin seit dem nicht krank gewesen. Bei strahlend blauem Himmel marschieren wir zurück über die Insel.

Keys 1Dann geht´s weiter durch die Tobago Keys und an Mayreau vorbei. Leider ist die Zeit zu knapp für weitere Stopps aber das werden wir nachholen. Die Fahrt durch die Riffe ist wunderschön, so etwas Keys 2hatten wir bisher noch nicht gesehen. Die Durchfahrten sind jedoch auch recht schmal und bei zuviel Wind oder wenig Licht nicht zu empfehlen. Die Bilder sprechen für sich.

Frühzeitig erreichen wir Union Island. Clifton Harbour, unser U 1Ankerplatz, liegt hinter einem sonnenbeschienenen Riff. Da macht es Spaß zum Anker zu schnorcheln! Der Spaziergang zur Immigration ist eine Freude. Am Wasser entlang, an kleinen Ständen und Läden vorbei. Alles ist nett U 2touristisch aufbereitet und trotzdem noch sehr urwüchsig. Es gibt diverse Straßenrestaurants, Fischerboote dümpeln am Ufer und in der Mitte des Ortes ist ein Platz mit vielen Marktständen. Das Bild im Blog ist von unserem Ankerplatz aufgenommen und die Bar, in der wir den Sundowner zu uns nehmen, ist rechts auf dem Riff. Wir kommen wieder!

 

Die Leeward Islands

Mit flotter Fahrt geht´s gen Guadeloupe. An Backbord rauscht die Inselgruppe „Les Saintes“ vorbei, in der Ferne im Dunst liegt „Marie Galante“. Wir wollen nach Pointe-à-Pitre, der größten Stadt auf Guadeloupe mit guter Airport-Anbindung.  Vor der Einfahrt ist herrlich türkisgrünes Wasser aber auch diverse Untiefen. Einige Wracks machen dies deutlich. Die Durchfahrt ist gut betonnt und wir liegen am Nachmittag in der Marina Bas du Fort wo wir einige Dinge erledigen G1müssen und auf Gabi und Svea warten. Die Maschine landet pünktlich und so klappt es noch mit dem SG2undowner! Am nächsten Tag gehen wir vor Anker – an der Stelle mit dem blaugrünen Wasser und den Wracks. Ein toller Ankerplatz: ganz ruhig, schönes Baden, auf der einen Seite nur Natur, auf der anderen mit dem Dinghi direkt in die Stadt zum Markt, im fernen Hintergrund ein paar Werftanlagen und gelegentlich ein Kreuzfahrer. Wir Frauen machen uns einen netten Nachmittag in der Stadt und kaufen ein paar Vorräte und einen Sack Grillkohle.

Bei wenig Wind machen wir uns auf den Weg Richtung Westküste G3Guadeloupe. Vor Pigeon Island fällt der Anker. Es regnet leicht und niemand hat Lust zum Baden. Der als traumhaft beschriebene Sonnenuntergang fällt ins Wasser. Während die Sonne im Verborgenen sinkt sitzen wir mit Heike und Herwig von der „Worlddancer“ bei uns an Bord. Danke für den leckeren Apfelkuchen, Heike!

Nach Deshais im Nordosten von Guadeloupe sind es nur 7 nm. Hier klarieren wir aus. Dies findet zu meiner Freude in der Boutique „Pelican“ statt. Ein sehr netter Laden, den merke ich mir. Wir gehen in ein hübsches französisches Restaurant um uns für die geplante Wanderung zu stärken. Warum ist der Boden so nass? Wein verschüttet? Nein, die Wellen spritzen mit schöner Regelmäßigkeit über die Brüstung und die ersten Tische stehen heute etwas weiter hinten. Die WaG4nderung entpuppt sich als deutlich mühseliger als gedacht: „…. an einem hübschen Dschungelfluß mit vielen Pools zum Baden den Berg hinauf“. Gabi und Svea sind eisern und baden tatsächlich. Die Wanderung beenden wir nach 2 Stunden Gehüpfe von Felsen zu Felsen. Wir sind in Sorge, dass wir es vor Sonnenuntergang nicht schaffen und das wäre hier fatal. Kein Weg, kein Licht im Dschungel, keine Taschenlampe. Im Abendlicht sind wir zurück an Bord. Ein Bad und ein Drink und wir sind wieder fit für die Überfahrt nach ……..

Antigua. Die Fahrt bei schönstem Karibik-Wetter macht Spaß und bald sind wir in English Harbour. Der Ankerplatz ist etwas flach für uns, bei den diversen Super-Yachten sind wir wohl kaum richtig A1aufgehoben und eine Marina wollten wir uns auch nicht gönnen. Wir drehen eine Runde und gehen danach in Falmouth Harbour vor Anker. Es sind ca. 5 Minuten zu Fuß von hier nach English Harbour zum Einklarieren. Das tun wir dann am nächsten Morgen. Das Büro ist mitten im Geschehen und so geht´s gleich weiter ins Museum, zu diversen Läden und Restaurants und natürlich entlang an der Pier mit den Mega-Yachten. Mich drängt´s noch zu wandern. A2Ich spaziere zur vorgelagerten Festung und über einen steilen Felsweg mit tollem Ausblick,-  nur 1 Meile steht auf dem Schild, das klingt gut!  -, zurück zum Strand bei Falmouth Harbour. Da entdecke ich die übrige Crew bei einem netten Drink! Ausgezeichnet, den brauche ich jetzt auch. Unser nächster Anlaufpunkt ist Jolly Habour. Wir gehen in die Marina, die sich als eine der teuersten entpuppt. Was bekommt man für sein Geld? Eine normale, sehr A3geschützte Marina mit verschiedenen Restaurants und Läden. Nett und praktisch aber nicht besser als andere. Die Zufahrt hierhin ist allerdings wunderschön: draußen durch ein Ankerfeld in glasklarem Wasser und an weißen Stränden vorbei, dann eine Lagune mit Ferienhäusern, die alle einen hauseigenen Steg haben. Einer der üblichen Minibusse bringt uns nach St. Johns, der Hauptstadt von Antigua. Eine lebendige Stadt mit vielen Läden aber zum Ankern ist die Bucht nicht so hübsch und wir sind glücklich, in Jolly Harbour zu liegen. Morgens geht´s weiter …..

……. nach Barbuda: auf der Westeite der Insel, vor einem absolut leeren Bilderbuchstrand gehen wir vor Anker. Ein einziges Hotel gibt es hier aber dort scheint alles leer zu sein. Nur wenige Segler liegen B1vor Anker und besuchen per Dinghi den Strand. Gabi und ich wandern umher auf der Suche nach einem Taxi-Boot. Wir finden Schilder (solll heißen: kleine Holzteile) mit Telefonnummer und dem Hinweis, man könne Kanal 16 anrufen. Früh am nächsten Morgen tun wB2ir das und werden mit einem einheimischen Holzboot in rasanter Fahrt über die Lagune befördert. Von dort geht´s weiter zu den Fregatt-Vögeln die im Norden der Lagune brüten. Ein einmaliges Erlebnis. Die Vögel haben 6 Fuß Spannweite und werden ca. 50 Jahre alt. Nur die Männchen haben die rote Blase unter dem Schnabel. Die Weibchen bleiben das ganze Jahr über in der Kolonie uB Res. 1m sich um den Nachwuchs zu kümmern. Die Jungen brauchen 2 Jahre um flügge zu werden. Nach diesem lehrreichen schönen Ausflug geht´s weiter zum Lunch am Strand: Lobster inklusive Taxi-Service mit fachkundiger Inselführung. Es ist nicht nur ein leckeres Essen sondern ein tolles Gesamt-Erlebnis, das wir allen Barbuda-Besuchern ebenso sehr ans Herz legen wollen wie die Fregatt-Vögel. Barbuda ist eine der schönsten Inseln, die wir bisher besucht haben.

In Jolly Harbour, Antigua,  gehen wir auf dem Rückweg vor Anker. Das Wasser ist genauso grün und schöA Res.n wie auf dem Hinweg. Wir warten ca. 2 Stündchen beim Ausklarieren unter sengender Sonne und tanken das Dinghi für die kommenden Ankerbuchten in französischen Gewässern. Nach 46 nm liegen wir wieder im wohlbekannten Deshais, Guadeloupe, zum Einklarieren. Mit Wind von vorn – das hatten wir lange nicht! – geht´s Richtung …

Les Saintes: Die Moorings vor Bourg des Saintes sind LS1gerechtfertigt, der Grund ist krautig. Der Ort ist sehr touristisch aber auf eine angenehme, ruhige Art. Restaurants und Boutiquen ziehen sich an der Straße entlang, viele Fischerboote sind zu sehen und über der Bucht thront das Fort Napoleon mit seinem Museum.  Das besuchen wir am nächsten Morgen vor dem AuLS2slaufen. Der traumhafte Blick entschädigt für den Aufstieg, Gabi´s scharfes Auge entdeckt einen Iguana auf der Mauer und ich hoffe, ihn mit dem Tele eingefangen zu haben. Knapp vor dem heraufziehenden Regen kommen wir wieder im Dorf an.

Letzter Abend für Gabi und Svea in der herrlichen Bucht ggü. von Pointe-à-Pitre, Guadeloupe. Beim letzten Licht laufen wir ein, zum G5Grillen ist es leider zu spät. Nach dem Festmachen in der Marina am nächsten Morgen erwischt uns der Regen. Es schüttet wie aus Kübeln. Schade, nachdem Kalle und ich den sehnsüchtig erwarteten Hydraulik-Zylinder in der Marina erstanden haben, versinkt das Treffen mit meinen Freundinnen im strömenden Regen. Das Taxi kommt und wir sind wieder allein – guten Flug Ihr beiden!

Uns ruft die Arbeit und so lernt man ja auch das wahre Leben vor Ort kennen, z.B. das große Gewerbegebiet von Pointe-à-Pitre. Dort ersteht Kalle einen neuen Hydraulik-Schlauch für den Baumniederholer und wir besuchen einen weiteren Segelladen, „Captain Nautic“. Da wir heute ein Auto haben wird der Tag genutzt. Die Straße G6durch´s Inselinnere von Basse-Terre (so heißt der westliche „Schmetterlingsflügel“ von Guadeloupe) ist wunderschön, grün und hügelig. Wir laufen durch die Hauptstadt von Guadeloupe, Basse-Terre und besuchen das Luis-Delgrès-Fort. Leider gibt´s auch hier mal wieder Schauer. Unverdrossen geht´s weiter: zu Fuß durch den Regenwald, der seinem Namen Ehre macht, zum Etang-See. Wir sind die einzigen, die es um diese Zeit hierhin verschlagen hG Res. 1at und die Atmosphäre ist beeindruckend. Der Weg zum Cabret-Wasserfall ist gepflegter, länger, touristisch erschlossener, genauso nass und belohnt uns mit einem tollen Blick auf einen herrlichen Wasserfall. Der Regen der letzten Tage war sicher hilfreich. Den nächsten Tag verbringen wir wieder in der wunderschönen Bucht. Zum Reparieren der Segel braucht man keine Marina. Abends treffen wir uns mit Herma und Paul von der „Lena“.

Wir nehmen wieder Kurs auf  Bourg des Saintes (Les Saintes) und LS3ich entdecke gelbe Tonnen nahe an unserer Mooring. Ein Wrack! Die See ist ruhig – Flossen und Schnorchel an und nichts wie hin! Fische und Korallen hatte ich schon oft gesehen, aber über einem Wrack zu schwimmen ist ein völlig anderes, spannendes Gefühl.

In Deshais treffen wir uns mit Inge und Erhardt von der „Antares“ und Inge und ich besuchen den botanischen Garten. Zu Fuß in G7sengender Hitze den Berg rauf! Zum Glück ist es nicht weit und der Garten ist toll angelegt. Es gibt nicht nur alle Arten von tropischen Pflanzen sondern auch meine Lieblingsvögel, Papageien. Der Nachmittag versinkt wieder in Regenfluten, die Überfahrt nach ….

Montserrat am nächsten Tag bleibt aber trocken. Um den südlichen Teil der Insel ist ein Sperrgebiet eingerichtet. Der Vulkan M 1in den Soufriere Hills ist am 11. Februar 2010 zuletzt ausgebrochen. Ein Strand wächst ständig weiter ins Meer hinein und auch an anderen Stellen ist nicht alles neu vermessen. Der Vulkan raucht immernoch. Die Hauptstadt Plymouth wurde zum M 2wiederholten Mal in 2010 evakuiert und großteils verschüttet. Von See aus sehen wir die Überreste der Stadt und die Wege, die die Staub- und Lavaströme genommen haben. Über der Insel liegen Wolken. Ob das immer so ist? Die Inseln von Montserrat bis Saba werden „The Islands that Brush the Clouds“ genannt. In der Bucht Little Bay gehen wir vor Anker und liegen ziemlich unruhig. In Little Bay entsteht die neue Insel-Hauptstadt, denn Plymouth wird nicht wieder aufgebaut, es ist zu gefährlich. Trotz Wolken und gelegentlichem Regen machen wir eine Tour über dieM 3 Insel: zum Vulkan-Observatorium, zu den Abbaustellen der Erde um den Vulkan herum, die sehr fruchtbar und der einzige Export-Artikel der Insel ist und zu der in Asche versunkenen Stadt, die langsam von Pflanzen überwuchert wird. In der Ankerbucht ist es ziemlich unruhig. Nichts, um zu dem dort befindlichen Riff zu schnorcheln und auch nicht so toll um eine Wanderung mit Vulkanblick zu starten.

Nevis, mit der Stadt Charlestown, ist unser nächster Stop. Hier liegt N 1ein großes Bojenfeld damit die Segler die Pflanzen und Korallen am Meeresgrund nicht zerstören. Ein schöner Strand mit Palmen säumt die Bucht, besonders voll ist es nicht. Wir wollen einen netten Sundowner zu uns nehmen und begeben uns in die Sunshine´s Beachbar mit dem groß angekündigten Drink „Killerbee“. Danach fällt dann auch schnell die Entscheidung dort zu Abend zu essen – kochen will jetzt niemand mehr. Die Insel ist klein und gemütlich, die Stadt mit Markt, Museum und karibischem Flair ebenso. Am nächsten Tag wandern wir ein bißchen N 2in den Bergen und dort liegt das „Bananas“ an einer Weggabelung. Ein günstiges kleines Lokal wo Wanderer einkehren? Weit gefehlt! Total schick und luxuriös mit Kunstausstellung und Boutique in einem herrlichen Garten liegt dieses Bistro. Eine Cola N 3leisten wir uns und ich werfe natürlich einen Blick in die Boutique. In großer Hitze geht´s den Berg hinunter und erfreulicherweise kommt ein Minibus daher mit dem wir schnell wieder zum Baden an unsere heimatliche Mooring gelangen.

In St. Kitts (St. Christopher) gehen wir in die Marina Port Zante. SK 1Draußen liegt sich´s schlecht und wir brauchen Strom da der Generator nicht mehr funktioniert. Ein recht urwüchsiger kleiner Hafen, keine Marina, die für den großen Ansturm von Fahrtenyachten gebaut ist, aber einige Liegeplätze gibt es. Sonst sind SK 3hier einheimische Boote, hauptsächlich Fischer und ein paar Touristen-Katamarane für die vielen Kreuzfahrer die in Port Zante festmachen. Wir liegen direkt hinter dem Kreuzfahrt-Terminal und haben einen guten Blick. Wenn ein Schiff kommt werden die Läden geöffnet, sonst ist hier eher eine Geisterstadt. Die Stadt Basseterre selbst liegt jedoch direkt nebenan und hier ist viel Leben.  „The Circus“ ist ein großer Platz in der Stadtmitte. Von dort aus geht´s zum Park mit dem Denkmal für die Sklaven, auf der anderen Seite zum einheimischen Markt mit vielen Ständen mit Obst und frischem Fisch. Morgens rufe ich bei der „St. Kitts Scenic SK 2SK 4Railway“ an – und 15 Minuten später werden wir abgeholt! Frühstück fällt aus aber wir müssen die Gelegenheit nutzen, die nächsten Tage sind ausgebucht. Die Tour lohnt sich wirklich und ein paar Kekse und Drinks gibt´s auch. Eine anwesende Fotografin will ein Werbevideo gestalten und freut sich über mein buntes Kleidchen, es sei „so schön karibisch“. Wir treffen eine amerikanische Familie wieder, die mit ihrem kleinen Sohn unterwegs ist. Rhonda hat mit dem Busfahrer abgesprochen, sich nach der Eisenbahntour beim Romney Manor Estate absetzen zu lassen. Das ist eine super Idee, wir sind dabei! Die ehemalige Zuckerrohrplantage hat einen traumhaft schön angelegten Garten mit einem gigantischem Baum, einen herrlichen Ausblick und beherbergt heute die Firma Caribelle Batik. Dank Rhonda`s Geschick bekommen wir nicht nur die touristische Kurzführung sondern können uns den gesamten Herstellungsweg der Batikstoffe ansehen. Danke für die Photos, Rhonda! Bei meiner Kamara hatte gerade die Batterie den Geist aufgegeben. Das Fort Brimstone Hill liegt in luftigeSK 5r Höhe, die bei der Hitze erst erklommen werden muss. Wir gehen es trotzdem an – und werden unterwegs vom Manager des Museums mitgenommen. Der Ausblick ist gigantisch und das Museum lebendig. Der Weg nach unten über die recht beschattete kleine Zufahrtsstraße ist schnell bewältigt. Und dann seht Ihr hier noch einen der typischen Minibusse der Karibik ….

St. Barts mit dem Hauptort Gustavia ist wiederum völlig anders als die anderen Inseln. Hier reiht sich Boutique an Boutique und die St. B 1meisten haben sehr klangvolle Namen wie man sie aus den Metropolen der euorpäischen Großstädte kennt. Selbstverständlich gibt es auch keinen Mangel an guten und teuren Restaurants. In der Marina der kleinen Stadt liegen fast ausschließlich Super-Yachten aber es ist auch an Dinghi-Liegeplätze St. B 2für den Normalbürger gedacht. Service und Einklarieren sind flott und freundlich, man fühlt sich sicher und kann sich stundenlang Leute und Boote angucken. Der Liegeplatz hinter den fotogenen Felsen ist recht unruhig aber der abendliche Sonnenuntergang hinter dieser Kulisse fantastisch. Den Ort St. B 3erkunden wir zu Fuß und mieten dann zwecks Inselrundfahrt ein Quad. Das haben wir beide noch nie probiert und es ist eine lustige Sache. Die Berge sind mächtig steil und wir schaffen es bei angenehmem Fahrtwind an einem Tag die ganze Insel zu sehen. Das Starten und Landen auf dem kleinen Flughafen ist spektakulär zu sehen, die Gegend bei den Salinen hat einen traumhaften, unbebauten weißen Strand, es gibt hinter jeder Kurve einen neuen, wunderschönen Ausblick. Wir treffen Inge und Erhardt wieder und St. B 4fahren weiter nach Anse du Columbier, einer absolut ruhigen, naturbelassenen Bucht mit Mooring-Tonnen. Die Bucht ist ein Marine-Park so wie viele Stellen der Insel und wunderschön zum Schnorcheln.

St. Martin und Sint Maarten, unser nächster Anlaufpunkt, sind eine Insel. Der eine Teil spricht französisch und man zahlt mit Euro, St. M 1der andere niederländisch aber man zahlt hier mit US-Dollar. Das Überqueren der Grenze ist ohne Problem auf dem Landweg oder mit dem Dinghi auf der Lagune möglich. Mit dem Segelboot wird´s in Sint Maarten teurer und so hat sich St. Martin St.M 2mit der großen Bucht Marigot-Bay zu einem Treffpunkt der Seglerszene entwickelt. Hier gibt es wieder eine nette französisch-kreolische Stadt mit allem was das Seglerherz begehrt. Viele kleine Läden und große Supermärkte, riesige Segelzubehör Fachmärkte in der Lagune – alles mit dem Dinghi zu erreichen. Wir liegen für 2 Nächte in der Marina Port Louis (etwas teurer, aber wir brauchen Strom unSt.M 3d Wasser), danach draußen vor Anker in glasklarem, hellgrünen Wasser mit wunderschönem Blick auf das alte Fort und die Bucht. Auch in der Lagune gibt es schöne ruhige Plätze – hier liegen einige, die wohl nicht wieder wegkommen. Kalle baut 2 neue Solar-Paneele an und so sind wir denn auch viel in besagten Segelläden. Ich nähe weitere Mosquito-Netze, die werden St. M 4wir im Süden brauchen. Am Samstag findet ein Segler-Flohmarkt statt und wir treffen viele Bekannte wieder. Bald hören wir von einem Vortrag im Lagoonies: Einhandsegeln ist das Thema. Das Lagoonies ist ein total St. M 6urwüchsiger Laden mit guten Drinks zur Happy hour! Auch der nächste Vortrag ist unserer: 4 Jahre Pazifik. Wir haben jeden Abend ’ne andere Party, mal auf unserem, mal auf anderen Booten und die Zeit vergeht. Wir müssen wieder nach Süden, die Sache mit dem Visum für die USA ist in der Botschaft von Barbados St.M 5untergegangen und wir haben einen Sommer-Liegeplatz für 8 Wochen auf Trinidad gebucht. Abschied von unseren Segelfreunden, denn sie gehen alle nach Norden: in die USA oder wieder über den Atlantik.

…. und wir machen hier die Wende, zurück nach Süden, diesmal aber weiter!