Ile d’Ouessant

Nach zwei diesigen Tagen in Camaret freuen wir uns, die Sonne mal wieder zu sehen. Leider springt zur geplanten Zeit der Motor nicht an – kein Diesel. Kalle reinigt den Filter zum Tagestank und wir starten eine Stunde später. Es reicht noch um rechtzeitig mit ablaufendem Wasser zur Ile d’Ouessant in die Baie de Lampoul zu kommen. Die Strömung und die Strudel auf der Ostseite der Insel sind enorm, es wird erst ruhiger nachdem der Leuchtturm zur Einfahrt passiert ist. Wir greifen uns eine Mooring und liegen schön ruhig. Später am Abend sind trotz Vorsaison alle Tonnen vergeben.

Nord-westlich vom Leutchtturm liegt die Baie de Lampoul

Über lange Eisenleitern geht’s hoch zur Straße in den kleinen Ort. Die niedliche Hauptstraße hat etwa 5 Läden und ist gefühlte 100 m lang. Imposant thront die große Kirche über allem, die auch vom Ankerplatz aus schon gut sichtbar war. Überall gibt es Mengen von Fahrrädern zu mieten und wir fragen uns, wann so viele Menschen kommen, dass auch nur die Hälfte gebraucht wird.

Ganz schön hoch bei Niedrigwasser!

Ein grauer Wandertag in den nördlichen Hafen folgt. Hier gibt es eine einzige Creperie und keinen Ort am Hafen der zum Verweilen einlädt. Es ist wirklich eine raue, unwirtliche Insel mit einem herrlichen Wanderweg rundherum entlang der beindruckenden Klippen. Abends reißt der Himmel auf, der Nebel verzieht sich und wir bekommen Sturm. Die Boote zerren heftig an den Mooringtonnen und es wird mühselig mit dem Dinghi an Land zu kommen.  

Im Osten der Insel

Der nächste Tag ist wieder herrlich sonnig. Wir machen uns auf gen Süd-Westen der Insel. Gute Idee, dieser Teil der Insel gefällt uns noch besser und gestern hätten wir zu wenig davon gesehen. Im Leuchtturm gibt es ein Museum, nur leider ist alles komplett französisch beschriftet. „Die Küste sehen wir morgen ja nochmal von See“ meint Kalle beim Spaziergang.

Starkwind am Ankerplatz

Am nächsten Morgen ist jedoch so dicker Nebel, dass wir absolut nichts sehen. Nur mit Hilfe unserer Instrumente geht’s in dickem Nebel mit unglaublich anstrengendem Geschaukel und Hilfe der sehr starken Strömung gen Roscoff. Am nächsten Morgen soll der Wind besser sein und wir bleiben über Nacht dort anstatt gleich nach Guernsey zu fahren.   

Süd-Westen der Insel

Es ist ein spannendes seglerisches Erlebnis, die Ile d’Ouessant anzulaufen. Der Tidenstrom muss unbedingt passen – und bitte nicht zuviel Wind, und den auch nur wenn die Richtung zum Tidenstrom passt.

Es gibt herrliche Blumen auf der kargen Insel
Die schöne Kirche prägt das kleine Dorf