Mit Flybe reise ich über Birmingham zurück nach La Rochelle. Von dem kleinen Flughafen gibt es keinen Bus um die Zeit und ich beisse in den sauren Apfel und nehme ein Taxi. Kalle steht im Wind an der Capitanerie und wartet auf mich. Mit blitzblankem Boot und fertigem Essen. Da fühlt man sich doch wieder zu Hause! In der Heimat sind die wichtigsten Dinge geregelt und ich hatte große Probleme mich wieder von Kindern, Enkelkindern und Freundinnen zu trennen.

Kalle ist in der Zwischenzeit allein, „einhand“ sagt der Segler, von Lissabon die portugisische und spanische Küste entlang gesegelt bis nach Viveiro (im Norden von Spanien). Von dort dann über die Biskaya nach La Rochelle. Die 2 ½ tägige Überfahrt verlief gut, nur das Anlegen war bei sehr heftigem ablandigen Wind nicht ganz einfach.



Am nächsten Tag machen wir eine schöne Radtour an der Küste entlang und essen die bisher leckersten Muscheln meines Lebens in einer einfachen Strandkneipe mit Selbstbedienung und Take-away. So toll hatten die einfachen Alu-Schalen wirklich nicht ausgesehen! Dann kommt der vorhergesagte Sturm: bis 79 kn Wind im Hafen. Dazu heftige Regenschauer. Der Sturm zerlegt einen Fender, sonst ist alles gut. Die Crew des Katamarans auf der anderen Seite des Steges hat weit mehr zu kämpfen, der Kat bietet sehr viel Angriffsfläche für den Wind und ist zu groß dimensioniert für diesen Steg.


Viele Kats werden in La Rochelle zu Wasser gelassen, fertig ausgerüstet und den Eignern übergeben. Der Sturm zieht durch, der Fender ist ersetzt und wir machen uns auf den Weg gen Norden. Diesmal unter der Brücke hindurch die die Ile de Rhe mit dem Festland verbindet.


Abends machen wir planmäßig in der Marina von Port Joinville, Ile d’Yeu, fest. Wir wandern ein bisschen, ich stürme eine der kleinen Boutiquen und erstehe 2 Pullover zum Schnäppchenpreis und an einem der vielen Marktstände kaufen wir noch ein Stück Fleisch in Sülze – leider kein Schnäppchenpreis aber echt lecker.

Eine schnelle und sonnige, wenn auch sehr kalte, Reise bringt uns zur Belle Ile, die ihrem Namen Ehre macht. Wir ankern in einer herrlichen Bucht und verholen morgens an die Mooring-Tonne vor dem Hafen mit Blick auf das riesige Kastell. Bei passendem Hochwasserstand geleitet uns das Boot vom Hafenmeister durch die Schleuse zum Liegeplatz.


Die Radtour nach Sauzon führt durch kurze steile Hügel. Die Landschadt ist herrlich, der trockenfallende Hafen auch, nur das Wetter lässt uns im Stich. An Kalle’s Fahrrad geht ein Pedal zu Bruch und im Nieselregen radeln wir zurück zum Hafen.


Beim Ausflug nach Locmaria lächelt die Sonne wieder – nur die Hügel sind steil wie zuvor. Den wunderschönen Klippenweg an der Westküste kann man leider nur ohne Fahrrad bewältigen. Wer wandern mag, sollte also den Bus vom Hafen an die Westküste nehmen und dann wandern. Das ist auf dieser Insel wahrscheinlich am schönsten. Toll ist auch die riesige Festung auf beiden Seiten des Hafens und die unendlich vielen kleinen Restaurants und Läden am Hafenbecken von Le Palais.






Auf der Ile de Groix ist es diesmal sehr leer im Hafen – und leider auch recht trüb. Man spürt überall dass noch Vorsaison ist. Das spart Geld in vielen Häfen und es ist nicht so voll obwohl wir auch in der Hochsaison immer untergekommen sind. Nach einem Spaziergang zur anderen Seite der Insel geht’s weiter nach …

Benodet. Nach langer Zeit kreuzen wir mal wieder. Eigentlich ein herrlicher Segeltag – wenn es nur nicht so kalt wäre. Ein bisschen Haushalt steht auf dem Programm: waschen und einkaufen. Es bleibt aber noch Zeit für einen Fahrradausflug am Ufer entlang…….

…… bevor wir am nächsten Tag weitersegeln durch die Raz de Sein nach Camaret-sur-Mer wo wir heute noch vor Anker liegen bevor es weitergeht zur Ile d’Ouessant.




bevor das Wetter sich eintrübte