Zurück nach Süden – diesmal aber weiter!

Früh morgens geht´s los. Karin und Enno winken noch von der „Inua“ und schon sind wir weg aus Marigot-Bay. Wen von all den 1. Abs 1anderen Seglern werden wir wohl wiedersehen? Die Sonne strahlt vom Himmel und wir haben gute 25 kn Wind. Antigua ist bei der Windrichtung nicht zu halten und so segeln wir wieder an St. Kitts vorbei. Kalle stellt fest, dass der Diesel ein bißchen knapper ist als gedacht und ich erkundige mich über Funk beim Hafenmeister in Port Zante, wie es mit einem Liegeplatz aussieht und wie es um die Tanksituation bestellt ist. Schlecht! – 1. Abs 2Kein Liegeplatz, Tanken muss vorbestellt werden und stellt sich etwas kompliziert dar. Aber ein sehr netter, hilfsbereiter Mensch am Funk den ich auch prima verstehen kann. Ich bedanke mich für die Info und wir segeln weiter nach Nevis. Das Segel fällt knapp vor den Ankerlichtern der anderen. Im Dunkeln suchen wir die Mooring und werden fündig. Die Lichter der Ortschaften auf Nevis und St. Kitts leuchten grün und gelb in der Nacht, es sieht wunderschön aus.

Beim ersten Tageslicht werfen wir die Leinen los und starten Richtung Montserrat. Die Sonne strahlt, der Wind ist gut und um 2. Abs 112.45 h passieren wir das alte Lavafeld. Der Blick auf die verschüttete Stadt und den Vulkan ist diesmal sehr gut. Man kann die leichten Rauchfahnen, die vom Vulkan aufsteigen, deutlich von den wenigen Wolken unterscheiden und eine Zeit lang begleitet uns starker Schwefelgeruch.  Beim Anlaufen von Guadeloupe ändert sich das Wetter: Wolken, heftige Regenschauer und 38 kn Wind. Im letzten Licht laufen wir Deshais an. Nach dem ersten morgendlichen 2. Abs 2Schauer schnorchle ich durch die Bucht. Eine herrlich Runde: viel zu sehen und das viele Schwimmen tut gut nach 2 Tagen an Bord. Erst segeln wir ganz flott, dann muss der letzte Diesel zum Einsatz gebracht werden. Mittags machen wir in der gemütlichen kleinen Marina in Basse-Terre fest. Tanken, verholen an den Liegeplatz. Schaffe ich es diesmal, ein Photo von einem dieser großen Pelikane zu schießen, wenn sie sich mit lautem Platsch ins 2. Abs 3Wasser stürzen? Leider nein! Wir haben mal wieder einiges zu tun: Waschen, Polster von Salzwasser befreien, Wetter laden, Wohnmobil buchen für den Deutschlandbesuch, Motor reparieren (er klappert), Ankerwinde reparieren, weitere Mosquito-Netze nähen, etwas einkaufen, Blog schreiben (!!), What´s App gucken, Segelroutenbücher wälzen – und dabei regnet es den ganzen Tag in Strömen und ist grau in grau. Am Mittwoch strahlt die Sonne wieder und wir haben eine ruhige, sonnige und sehr angenehme Passage …..

…. nach Dominica. Hier sind ein paar Tage Pause angesagt. Wir D 1liegen an der Mooring in Prince Rupert Bay  direkt vor dem P.A.Y.S. Office mit Blick auf eine herrliche tropische, sehr bergige Insel mit verschiedenen kleinen Kneipen am Strand. P.A.Y.S. ist eine Vereinigung von einheimischen Unternehmern, die sich um die D 2Sicherheit und Ordnung in einem bestimmten Bereich der Bucht kümmern. Die ausgelegten Moorings sind günstig und sicher, man wird beim Einlaufen nicht von herankommenden Booten belästigt und kann das Dinghi unbesorgt am Steg parken. Ein kleines Info-Büro gibt es auch und die Sonntag-Abend-Party ist legendär. Dafür bucht man natürlich gerne die eine oder andere Tour, denn das ist das eigentliche Geschäft der P.A.Y.S. Unternehmer. Morgens fahren wir mit dem Dinghi erst einmal zum Einklarieren: quer über die Bucht, zum gewerblichen Dock. Dort sind Zoll und Immigration. Wir sind die einzigen Yachties an diesem Morgen und müssen erst einmal suchen. Ja, tatsächlich, hinter dem D 3Zollschuppen, durch den Garten. Man macht es den Yachties einfach, denn die Insel möchte das Image verbessern. Es ist möglich bis zu einer Liegedauer von 14 Tagen gleichzeitig ein- und auszuklarieren. Wir schauen uns den Ort an und buchen gleich 2 Touren: heute Indian River, morgen eine Rundfahrt. Der Indian River ist der zweitgrößte und tiefste Fluß der Insel. „Tief“ bedeutet, dass man meistens mit einem flachen Holzboot ohne Motor durchkommt ohne stecken zu bleiben. Eine tolle Atmosphäre herrscht auf dem Fluß, tief hängen die Bäume über das Wasser. Unser Guide kennt jeden Vogel und erklärt alle Pflanzen. Piraten der Karibik, Teil II., wurde hier D 4gedreht. Die Inselrundfahrt bringt uns zum Pointe Baptiste Chocolate Estate, einem Schokoladenhersteller, der in kleinem Rahmen sehr leckere Schokolade aus einheimischen Zutaten herstellt, zum Kalinago-Territory, dem Gebiet, in dem die D 6letzten Ureinwohner der karibischen Inseln, die Caribs, selbstbestimmt leben können. Eine kleine Wanderung führt zum Spanny Wasserfall, wir spazieren am größten Fluß der Insel, dem Layou-River umher und sehen auf dem Weg zurück via Mero-Beach immer wieder die großen Schäden, die vor kurzer Zeit durch den heftigen Regen von Hurrican Erica entstanden sind. Die nächsten D 5Tage wird etwas gefaulenzt. Ich habe heftigen Ausschlag am Kinn und statte dem örtlichen Krankenhaus einen Besuch ab. Es gibt wieder etwas zu nähen, ich schreibe am Blog. Wir laufen zum Fort Shirley und abends gibt´s dann die erwähnte Strand-Party von P. A.Y.S. Die Stimmung ist bestens, der Rum-Punsch ausgezeichnet! Wenn wir nochmal hier vorbeikommen sollten: gern Sonntag Abend!

Montag segeln wir weiter gen Süden. Martinique, St. Pierre, ist der nächste Anlaufpunkt. Die See ist etwas rau und kurz vor der Insel springt der Motor nicht an. Ist die Batterie hinüber? Kalle lädt über den Spannungswandler und wir gehen eine Nacht vor Anker. Auf dem Weg nach St. Lucia, Rodney Bay, fangen wir einen Thunfisch. St. L 1Sehr lecker, Fisch hatten wir lange nicht! Nach 2 Kreuzschlägen ist es spät geworden und wir gehen kurz vor Einbruch der Dunkelheit vor Anker. Morgens verholen wir in die Marina. Das übliche: Zoll, Immigration, Marina-Büro. Island Water World hat eine Batterie und kann sie am nächsten Tag liefern. Wir fahren mit St. L 2dem Dinghi durch die Lagune zum Supermarkt, machen einen Ausflug nach Castries und ich finde ein Stoffgeschäft um neue Bänder für den Strohhut aus St. Martin zu erstehen. In Castries ist ein kleines einheimisches Restaurant direkt am Park und der schönen alten Kirche. Wir trinken Shandy und Cola und haben einen guten Blick auf´s Geschehen in der Stadt. An Bord ist wieder viel zu tun und beim Herausheben der alten Batterie habe ich einen stechenden Schmerz im Rücken. Hexenschuß, meint Kalle. Na ja, so schlimm ist es nicht, nach einigen Stunden merke ich nicht mehr viel. Glück gehabt! Wir gehen noch eine Nacht vor Anker und besuchen ein künstlerisch angehauchtes kleines Restaurant am Fuß der Halbinsel von Rodney Bay.   Der dahinter liegende Nationalpark hatte leider schon geschlossen.

Morgens um 6.00 h geht´s wieder weiter, denn wir haben noch einiges vor auf dem Weg nach Trinidad. Das Wetter ist den ganzen B 1Tag über leicht diesig aber der Wind ist gut, 20 – 25 kn. Ein letzter Blick auf die Pitons von St. Lucia, dann gleitet St. Vincent an Backbord vorbei. Noch ein paar kräftige Atlantikwellen zwischen den Inseln und nach 71 nm – und vor dem Sundowner! – fällt der Anker in der wunderschönen und wohlbekannten Bucht Admiralty Bay von Bequia. Den Sonntag vertrödeln wir ein bißchen. Wir gehen davon aus, dass Zoll und Immigration geschlossen sind. Am Montag erfahren wir, dass dies ein Irrtum ist und bekommen prompt einen Rüffel – man muss sich gleich anmelden! Na gut, nächstes Mal. Weiter geht´s …..

…. nach Canouan. Eine von mehreren kleinen Inseln auf dem Weg nach Grenada, die wir jetzt neu entdecken wollen. Auch Canouan gehört noch zu St. Vincent und den Grenadinen, – also erstmal kein C 1Einklarieren. Wir gehen in Charlestown Bay an die Mooring. Ein schöner Ankerplatz vor einem Hotelstrand. Dort ist fast nichts los und man kann den Strand und den Steg nutzen. Ezra, der Eigentümer der Coconut-Bar kommt vorbei und bietet und einen Drink an. Selbstgebraut und sehr süffig. Ob wir zum Sundowner C 2kommen möchten? Na klar! Eine herrliche, urwüchsige Strandkneipe erwartet uns und die Drinks sind wirklich gut. Im Dunkeln tapern wir am Strand entlang, ohne Taschenlampe durch´s Wasser und über große Steine. Ich falle hin, reiße mit die Hand auf und der Knochen am Schlüsselbein ist etwas angeschlagen. Nun ja, wir hätten auch den Weg durch den Ort nehmen können. Ezra kommt mit einer Lampe zu Hilfe und stellt fest, dass das Hotel neuerdings einen Zaun errichtet hat, wo man vorher bequem durchlaufen konnte. Daher der Weg durch´s Wasser. Am nächsten C 3Tag wandern wir mit Ezra und einer anderen Crew zur Lagune auf der Ostseite. Der Blick ist super, das Wasser glasklar. Ezra zeigt uns „Sea-Eggs“ und obwohl es mir ecklig erscheint, probiere ich, man ist schließlich höflich. Ein glibberiges Zeug, sehr fischig, aber es soll sehr gesund sein. Das mag stimmen, ich bin seit dem nicht krank gewesen. Bei strahlend blauem Himmel marschieren wir zurück über die Insel.

Keys 1Dann geht´s weiter durch die Tobago Keys und an Mayreau vorbei. Leider ist die Zeit zu knapp für weitere Stopps aber das werden wir nachholen. Die Fahrt durch die Riffe ist wunderschön, so etwas Keys 2hatten wir bisher noch nicht gesehen. Die Durchfahrten sind jedoch auch recht schmal und bei zuviel Wind oder wenig Licht nicht zu empfehlen. Die Bilder sprechen für sich.

Frühzeitig erreichen wir Union Island. Clifton Harbour, unser U 1Ankerplatz, liegt hinter einem sonnenbeschienenen Riff. Da macht es Spaß zum Anker zu schnorcheln! Der Spaziergang zur Immigration ist eine Freude. Am Wasser entlang, an kleinen Ständen und Läden vorbei. Alles ist nett U 2touristisch aufbereitet und trotzdem noch sehr urwüchsig. Es gibt diverse Straßenrestaurants, Fischerboote dümpeln am Ufer und in der Mitte des Ortes ist ein Platz mit vielen Marktständen. Das Bild im Blog ist von unserem Ankerplatz aufgenommen und die Bar, in der wir den Sundowner zu uns nehmen, ist rechts auf dem Riff. Wir kommen wieder!

 

2 Kommentare zu “Zurück nach Süden – diesmal aber weiter!

  1. Maria says:

    Liebe Doris,lieber Kalle!
    Freue mich endlich mal wieder mehr von Euch zu hören.Schöne Bilder und interessante Berichte!
    Ich sehe jeden Tag bei Marine Traffic,wo Ihr seid.
    Guten Wind und viel Spaß weiterhin.Bis bald.
    Liebe Grüße Maria⛵️☀️
    Ps.Hier Wirts endlich auch Frühling und warm!!,

    • Doris und Kalle says:

      Liebe Maria,
      ich freue mich auf´s wiedersehen! … und nutze die Zeit, ein bißchen zu schreiben. Es lohnt sich also, mal reinzuschauen.
      Liebe Grüße,
      Doris u. Kalle

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