Ein entspannter Jahresanfang

Der erste Törn im neuen Jahr! Wir segeln in den Süden von Gran Canaria, nach Porto Mogan und  müssen wieder einmal ankern – kein Platz in der Marina. Das spart zwar gewaltig aber der Schwell ist auch gewaltig. Geteiltes Leid ist halbes Leid: auch die Mega-Yacht aus der Marina Las Palmas ankert. Allerdings hätte sie sowieso nicht in den Hafen gepasst. Der Tag auf dem Markt ist super und der Ort ziemlich überlaufen. Ich erstehe ein schickes Trägertop mit passendem Shirt und Kalle 2 Hemden.

Im Hafen von Mogan ist viel los
Blue Sun am Ankerplatz in guter Gesellschaft

Am nächsten Tag gehen wir Anker auf nach Teneriffa Süd, Marina San Miguel. Hier hat sich einiges verändert. Die Marina hat mehr Stege bekommen und ist wirklich voll. Trotzdem ist es nett und man kann auch längsseits bei anderen Booten gehen was in den meisten Marinas in Spanien nicht üblich ist. Das Hinterland ist nicht mehr eine einzige Großbaustelle, die neuen Anlagen sind fast fertig. Nur leider ist hier nichts Urwüchsiges mehr, eher eine Mischung aus Golfanlagen und Disneyland. Kein vernünftiger Einkaufsladen oder Bäcker fußläufig, alles nur riesige Hotel- und Appartementanlagen. Um die Marina herum ist die Promenade weiter ausgebaut und man kann eine herrliche Wanderung nach Las Galletas machen. Vor einigen Jahren bin ich von dort zum Chartertörn gestartet und der Ort war noch wirklich schön spanisch. Inzwischen ist es auch hier touristischer geworden aber sehr lebendig und natürlich im Vergleich zu Amarillo Golf, San Miguel. Mit müden Füßen kehren wir zurück, nehmen noch ein Gläschen Wein mit unseren Freunden von der Tiger Blue zu uns und legen ab nach …. 

Masten im Abendlicht in der Marina San Miguel
Die Marina von Las Galletas

San Sebastian, der Hautstadt der Insel La Gomera. Hier hat es uns schon in 2015 wahnsinnig gut gefallen. Die Stadt ist hübsch und gemütlich, ein Supermarkt (Hiper Dino) und ein Markt mit frischen Dingen sowie die Busstation befinden sich im selben Gebäude. Es gibt auch sonst ein paar nette Läden und Restaurants vor Ort sowie eine Sprachschule, die ein Programm für segelnde Kurzurlauber und Touristen ebenso wie für Einheimische hat. Die Web-Page wird noch erstellt. Um zur Schule zu gelangen einfach die Hauptstraße raufgehen. Wir bleiben bis zum 19. Januar und haben eine herrliche Zeit mit schönen Wanderungen durch das Tal von Hermigua nach Agulo, eine atemberaubende alte Steintreppe durch die Felsen hoch, durch die Berge von Las Rosas nach Vallehermoso, über die Bergrücken in luftiger Höhe zurück nach San Sebastian.   

Auf dem Weg von Hermigua nach Agulo
Auf dem Weg nach Vallehermosa
Kleiner Schrein am Wegesrand
Blick auf Vallehermosa

Mit Martina und Christian von der Tiger Blue geht’s per Auto durch die Berge. Die Fahrt zur Süd-Westküste bietet spektakuläre Ausblicke und einen geübten Fahrer mit Schwindelfreiheit und guten Nerven. Die hat Christian. In Playa Santiago gibt’s Erholung und ausgezeichnetes Essen. Das Restaurant liegt links der Straße, von Alajero kommend direkt an der Ecke mit Blick auf den kleinen Hafen.

Nicht nur die Drinks, sondern auch ……
…… das Essen war ausgezeichnet!

Zurück in San Sebastian suchen wir ein gemütliches Restaurant um meinen Geburtstag zu feiern und enden in einer Kneipe mit mäßigem Essen aber super Stimmung! Hier wird an verschiedenen Tischen musiziert. Es gesellen sich immer andere hinzu, der eine geht, der andere kommt und alle machen mit. Herrlich! In der ganzen Stadt ist für einige Tage Fiesta angesagt mit Umzug in Trachten, viel Musik, mitgebrachtem Essen für alle. Auch die anwesenden Touristen bekommen etwas zum Kosten. Vom Baby bis zur Oma sind alle dabei und bis morgens um vier wird in dem großen Zelt auf dem Marktplatz getanzt. Wir haben nicht das Durchhaltevermögen der Einheimischen und ziehen uns abends auf unser Boot zurück. Toll, dass die Marina so direkt am Ort liegt

Das Festival kam passend zum Geburtstag
Deko über der Hauptstraße – sehr nett für Segler
Jung und alt sind mit Begeisterung dabei
Blick von San Sebastian nach Teneriffa auf den Pico del Teide – wo wir dann im nächsten Beitrag wieder sein werden!

Zurück an Bord

Der Weihnachtsmann lässt grüßen! ……. vom Strand in Las Palmas.

Hier bin ich allerdings nicht angekommen sondern in Arreceife auf Lanzarote wo Kalle die ganze Zeit an unserem und anderen Schiffen gewerkelt hat. Mit ewig andauernder Erkältung komme ich aus Deutschland zurück auf das sonnige, windige Eiland. Maria ist zu Besuch und freut sich darauf, endlich noch ein bisschen zu segeln. Wir bummeln nochmal über die Pier durch die Läden  und dann geht’s los Richtung Süden. In der Hafenausfahrt stehen diese netten Reiter im Wasser. Eine Nacht verbringen wir am Anker vor den Papagayo-Stränden im Süden von Lanzarote. Zu viel Schwell um an Land zu fahren, zu kühl und zu viel Strömung zum Baden. Nach dem Frühstück gehen wir Anker auf nach Gran Tarajal auf Fuerteventura.  Wir essen lecker Fisch essen in dem schönen kleinen Restaurant am Hafen und Maria packt ihre Sachen – die Arbeit ruft.  Uns ruft – wieder einmal – Las Palmas. Auf dem Weg dorthin stoppen wir in Morro Jable. Unter dem roten Fischerboot schwimmen riesige Rochen die man am Grund gut erkennen aber doch schwer photographieren kann, schade. Nach einem entspannten Tag segeln wir bei gutem Wind zu unserem Ziel für die Weihnachtswoche: Las Palmas.

Weihnachten steht vor der Tür. Etwas genervt kämpfe ich wieder einmal um einen Liegeplatz. Wir sollen vor Anker warten bis etwas frei wird, es gäbe eine Warteliste. Schließlich klappt es, 3 Tage im Hafen sind uns sicher, immerhin. Für die nächsten 4 Tage ist die Buchung wieder ein Problem aber ich bleibe hartnäckig. Es stürmt heftig und die Ankerlieger tanzen derart in der Brandung, dass es ein Problem ist, von Bord zu gehen. Ein Boot reißt sich zu Weihnachten vom Anker los und treibt in der starken Welle auf die Mole. Nach 2 Tagen ist nichts mehr übrig. Schöne Bescherung! Weihnachten in der Marina ist sehr gesellig. Wir treffen Mathias wieder, der vor 3 Jahren ebenfalls losgesegelt ist, verbringen nette Abende mit Barbara und Ove, die wir bereits von Port Santo kennen. Heiligabend sind wir bei Inga und Hagen mit ihren 3 Kindern an Bord. Ein wunderschöner Abend mit Trompetenspiel und Gesang. Na ja, das Treffen der Töne beim Singen sollten wir vielleicht noch üben. Gut, dass die meisten von uns seefest sind, denn dies Weihnachtsfest ist auch in der Marina äußerst schaukelig. Das schmale Brett, das als Gangway dient, hüpft wild auf und ab an unserem Boot. Sonja und Oliver kommen am 1. Weihnachtstag und wir versuchen uns an einem Weihnachtsessen: Puter mit Rotkohl. Der riesige Vogel ist gut gar und zart geworden in unserem neuen Bordbackofen, Sonjas selbstgebackener Stollen total lecker! Zwischen den Tagen ist das Wetter besser, nur das Wasser ist deutlich abgekühlt. Sonja und Oliver gehen trotzdem baden. Sie sind noch nicht so Karibik-verdorben wie ich. Diverse Kreuzfahrer laufen über die Feiertage ein und aus, die Atmosphäre ist eher maritim als weihnachtlich. Bei genauem Hinsehen findet sich trotzdem viel Deko in Form von künstlichen Tannen, Girlanden usw. 

Nach einer gemütlichen Silvesterrunde an Bord sind wir gut im Jahre 2019 gelandet und wünschen Euch allen ein glückliches neues Jahr!

…. und morgen soll’s weitergehen aber wir bleiben innerhalb der Kanaren für die nächsten 2-3 Monate.