….immernoch Tazacorte

Am Marktplatz von Tazacorte

Eine weitere schöne – und anstrengende – Tour führt von El Jesus durch den Baranco del Jurado hinunter an die Küste. Nur für schwindelfreie Wanderer geeignet! Auf der anderen Seite wieder die Klippen hinauf und dann wieder runter nach Poris de Candelaria, einem Dorf das komplett in eine riesige Höhle am Meer gebaut ist. Von dort geht’s wieder rauf zur Hauptstraße nach Tijarafe. 

Tour nach Candelaria
Im Café in Puntagorda finde ich meinen Lieblingsvogel – und eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Tazacorte
Vor der Kirche ist es ruhiger – und der Blick auf Berge und Küste ein Traum

Auch traumhaft schön: die nordwestliche Ecke der Insel. Von Puntagorda über Las Tricias nach Buracas. Dies ist die Gegend der Drachenbäume. Herrlich besonnt und mit Meerblick haben sich hier einige alternative Wohnformen etabliert und bieten am Wegesrand einiges an kleinen Tischen feil: gebrannte Mandeln, Schmuck, Obst. Die Mandeln sind super, hätte ich bloß mehr genommen! Auch ein Café gibt es, alles aus ökologischem Anbau. Das ist sicher sehr gesund aber für meinen Geschmack sollte ein Kuchen süß sein, dieser ist mir zu herb. Kalle trinkt vorsichtshalber nur Tee. Die Szene ist jedoch sehenswert, die Stimmung klasse und das hausgebackene Brot sieht gut aus.

Wandern im Tal der Drachenbäume

In Los Llanos de Aridane findet der Karneval unter dem Motto „Mexiko“ statt. Ein paar Stunden sehen wir uns die Sache an, dann wird es etwas viel mit Lärm und weißem und buntem Puder in dem die ganze Stadt in kürzester Zeit versinkt. Jetzt ahnen wir, was in Santa Cruz auf uns zukommt! Martina und Chris segeln wieder zurück zum „Carnival de los Indianos“ und so haben wir eine Basis dort. Wir nehmen den Bus. Es fahren Mengen an Sonderbussen und die Stimmung ist klasse. Viele sind richtig toll gekleidet: ein bisschen kolonial, ein bisschen Stil der zwanziger, und alle in weiß. Die ganze Stadt ist eine einzige Party-Meile. Überall Musik, tanzen und – weißer Puder! Gegen Abend machen wir uns Wort-wörtlich aus dem Staube und erwischen den letzten Bus nach Puerto Tazacorte. Ein tolles Erlebnis!

Kurz danach fühlt Kalle sich nicht gut: die Grippe hat ihn niedergestreckt. Ich glaube fest an meine regenerierten Abwehrkräfte aber nach 2 Tagen erlischt der Glaube: mich hat’s auch erwischt. Zu blöd, so krank haben wir uns beide lange nicht gefühlt. Fieber, heftige Rückenschmerzen, alles was man gar nicht braucht. Die Zeit vergeht. Das knappe Wetterfenster um nach Madeira zu segeln, schließt sich. Die Tiger Blue hat inzwischen die Leinen losgeworfen und ist zu den Azoren aufgebrochen, wir liegen weiter in Tazacorte. Irgendwann fühlen wir uns wieder halbwegs fit und brechen auf gen Osten, erstmal nach Gomera.  

Das Strandleben in Puerto Tazacorte ist wieder in Ordnung, von den gigantischen Wellen keine Spur mehr

Verkauf an der Promenade
Das gemütliche kleine Zentrum hinter dem Strand in meinem Lieblingsort auf den Kanaren

Wenn wir die Kanaren wieder hochsegeln bis Lanzarote wird der Windwinkel für Madeira besser. Und mit Glück können wir vielleicht direkt nach Portugal durchstarten, denn: Anfang September möchte Kalle wieder in Deutschland sein, sich um die Gesundheit, einen neuen Motor und andere Dinge kümmern. Ich wollte eigentlich schon Mitte März für einige Zeit nach Hamburg fliegen, möchte ihn aber nicht allein mit der langen Seestrecke sitzen lassen. An der Küste würde er auch alleine von Hafen zu Hafen segeln bis ich wieder da bin. Mal sehen, wie’s läuft.

Letzter Blick auf die Caldera im Abendlicht

Tazacorte, La Palma

Erste Nacht an der Tankstelle in Tazacorte

Puerto Tazacorte ist nicht nur ein aktiver Fischerhafen. Es gibt auch touristische Auflüge von hier: Wale und Delphine beobachten, Segeltörns, eine Kuttertour. Daneben einheimische kleine Boote für Tagestouren und weiter vorne die größeren Segelboote, die irgendwann einmal weiter wollen. Viele bleiben sehr lange hier – weil’s so schön ist und man sich einfach wohlfühlt in diesem total ruhigen gemütlichen Hafen, selbst wenn auf beiden Seiten draußen eine enorme Brandung tobt. Es gibt nette Restaurants am Hafen und im Zentrum des Ortes. Eine hübsche Promenade bringt einen dort hin, ca. 10 Minuten zu Fuß am schwarzen Strand entlang. Dort ist auch eine Apotheke, ein Laden mit den nötigsten Waren für’s tägliche, eine Boutique und mehrere Eisläden. Der Bus fährt einmal die Stunde in die höher gelegene Stadt Tazacorte und auch die Verbindung nach Los Llanos und Puntagorda ist gut. Nach Tazacorte kann man auch prima laufen. Super Dino liefert den Großeinkauf auf’s Boot. So kann man entspannt durch die Bananenplantagen zurück gehen. Von und nach Los Llanos klappt das auch aber da ist etwas mehr Energie gefragt. In Puerto Tazacorte ist eine herrliche Hippie-Szene mit Straßenmusik, Schmuckverkauf und Akrobatik an der Promenade.

In die Felsen am Flußbett sind einige Häuser gebaut
So sieht der Strand bei ruhigem Wetter aus

Eine unserer ersten Touren führt uns die steilen Klippen hinter den Restaurants hoch zum Aussichtspunkt El Time. Ein toller Blick von oben, aber den gibt’s hier öfter. Das beste: der Kuchen! Ich gebe zu, dass er wirklich sehr teuer ist, aber einfach sagenhaft lecker. Wir klettern noch ein bißchen höher und steigen dann steil ab durch die Plantagen. Im historischen Teil von Tazacorte liegt sehr passend – mitten in den Plantagen – das Bananenmuseum. Hübsch gemacht mit schönem Blick, allerdings alles auf spanisch und englisch. Sonst ist auf La Palma vieles auch auf deutsch beschrieben. Bei den getrockneten Chili-Bananen-Chips brauche ich das Haltbarkeitsdatum nicht im Auge zu behalten: nach einem Tag sind sie alle.

Blick auf den Hafen vom Wanderweg nach El Time
Abstieg durch die Bananenplantagen
Im Bananenmuseum
Bananenstaude ….
…. und Blüte

Am nächsten Tag sind besonders große Wellen angesagt. Wellen, kein Wind. Der Sturm ist viel weiter nördlich im Atlantik aber die riesigen Wellen donnern mit enormer Kraft auf die Küste. Besonders spektakulär soll das in La Bombilla am Leutturm, dem Faro de Punta Lava, sein. Also nichts wie hin. Martina und Chris sind inzwischen auch hier gelandet und wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Mit dem Bus Richtung Puerto Naos, einem modernen Touristenort mit Hotel- und Appartmentanlagen, dann zu Fuß durch die Plantagen zum Meer. In dem verträumten Dörfchen La Bombilla rauschen bereits riesige Brecher an die Küste. Wir wandern am Leuchttturm vorbei über Lavafelder und an Bananenplantagen entlang und können uns an dem Blick nicht sattsehen.

La Bombilla
Am Leuchtturm hinter La Bombilla
…… und hier war ich wirklich froh, dass die Kamera wasserdicht ist!

Auch in Puerto Tazacorte sieht es bei dieser Brandung spektakulär aus. Die Promenade steht unter Wasser und ist voller Sand, die Brecher donnern an den sonst friedlichen Strand. Sowie sich das Meer beruhigt hat rücken die Bagger an: in wenigen Stunden ist das Chaos an Land beseitigt, nur das Wasser braucht etwas länger um wirklich wieder ganz friedlich und „badetauglich“ zu werden.  

Promenade und Strand von Tazacorte

Auf den Tag der Wellen folgt ein Tag der Felsen. Ich gehe wandern nach La Cumbrecita. Mit dem Bus zum Startpunkt am Info-Center und vorbei an blühenden Mandelbäumen, zur kleinen Kapelle Pino de la Virgen und hoch durch den Pinienwald. Weiter und weiter und weiter …… immernoch Pinien. Zwischendurch geht es rauf und runter und ich quere diverse Barancos. Der Wald wird lichter, die Felsen steiler – und ich freue mich, mehr Aussicht zu haben. Zu viel dichter Wald ist nicht so meine Welt, die dramatische Felslandschaft eher. Der Ausblick oben am Parkplatz (für diese Fahrt muss man sich rechtzeitig im Internet registrieren) entschädigt für den langen Anstieg. Eine traumhaft schöne kleine Runde auf einem sehr bequemen Weg. Nach dem Tag am Meer mit der tosenden Brandung fällt mir hier die Stille auf. Eine erstarrte Wald- und Steinlandschaft. Nur die Vögel sind zu hören, sonst absolute Stille. Einerseits erholsam, andererseits ein bißchen tot. Ich freue mich nach der langen Wanderung, wieder an Bord zu kommen. 

Rastplatz auf dem Weg nach La Cumbrecita
Ausblick von Cumbrecita

La Palma – La Isla bonita

Der Calima ist heftig geworden, die Bucht sehr unruhig, warm, windig und total diesig ist es. Eine unwirkliche Atmosphäre. Wir haben ein riesiges Gerödel mit dem Reitgewicht und es dauert bis wir draußen sind. Die See ist unruhig und kappelig, heftige Böen und Winddreher stören beim Segelsetzen. Die Luft ist während der ganzen Überfahrt voller Sand. Wir sehen weder Teneriffa noch Gomera und auch La Palma erst etwa 5 Meilen vor der Küste – und die Insel ist sehr hoch.

Im Zentrum von Santa Cruz de Palma
Die wunderschönen typischebn Balkone sind hier gut erhalten
Ein ganz normaler Kiosk

Der Hafen ist gut gelegen. Wenige Meter zur Innenstadt und eine nette Marina. Meist sind jedoch nur sehr wenige Boote da denn es gibt sehr viel Schwell im Hafen. Das Tor am Eingang hilft nicht viel aber man ist sich der Problematik bewusst und das Problem soll demnächst gelöst werden. Freitag und Sonnabend ist Musik in der open-air Kneipe der Marina. Die Stimmung ist schön urlaubsmäßig und man muss ja nicht jeden Abend früh in die Koje. Es gibt ansonsten viel zu sehen: jede Nacht die große Fähre, viele kleinere Frachter und immer wieder Kreuzfahrer.

Blick über die Wolken auf den Pico del Teide, Teneriffa
Die Caldera mit Wanderweg
Alles ist hübsch touristisch aufbereitet mit Info-Tafeln an allen markanten Stellen
Die Saline mit Leuchtturm
Reges Treiben mit Musik und Cidre auf dem Markt von Barlovento

Eine Woche lang teilen wir uns mit Martina und Chris ein Auto und machen tolle Touren: auf die Caldera zum Roque de los Muchachos, entlang der steil abfallenden Nordküste, zum Markt nach Barlovento und in den Süden zum Leuchtturm und der Saline von Fuencaliente. Ich bestehe auf einer Wanderung und wir haben herrliche Ausblicke über die karge Vulkanlandschaft. Kalle ist nicht so glücklich über den vielen schwarzen Sand durch den wir stiefeln. Die Felsen-Pools der Charco Azul sehen in der Realität nicht so grün aus wie im Prospekt aber die Umgebung ist toll. Der Wasserfall Cascada de los Tilos führt tatsächlich Wasser und die Wanderung durch den hohen Wald und zum Info-Zetrum lohnen sich. Die blühenden Mandelbäume an den Hängen sind herrlich und die vielen Aussichtspunkte an den gewundenen Straßen durch die Berge und an den steilen Küsten.  

Charco Azul
Cascada do Tilos – und hier …….
…… hatte die Kamera dann schon ein paar Wasserspritzer
In der Haupt-Einkaufsstraße

Für einige Tage genießen wir noch die wunderschöne lebendige Altstadt von Santa Cruz de la Palma, die für mich die schönste der Kanaren ist. Überschaubar, schön restauriert, gut zum Einkaufen. Einen Wermutstropfen gibt es leider noch: wir werden von einem Trick-Dieb um 95 € erleichtert. Wie’s funktioniert? Er wollte 2 € wechseln. Wir sind nette Menschen und wollten helfen. Ich hatte nur einen €, Kalle zückte auch seine Börse. Mein Portemonnaie hatte ich derweil in der Hand und offensichtlich nicht immer so ganz im Auge. Nachdem wir gewechselt hatten und der Mann sich überschwänglich bedankt hatte, packten wir die Portemonnaies wieder ein und fragten uns, warum er wohl wechseln wollte. Weit und breit war keine Parkuhr. Bei nächster Gelegenheit wollten wir Getränke bezahlen und stellten fest: alle Scheine waren weg! Wir haben den Täter später an einem Aussichtspunkt und auf dem Parkplatz wiedergesehen wo die Kreuzfahrer ihre Leihwagen zurückgeben. Er wollte gerade wieder wechseln.  

Einer meiner Lieblingsplätze: der Markt von Santa Cruz: frisch, toll anzusehen, gute Beratung
Wandern in der jungen Vulkanlandschaft im Süden der Insel
Der Leutturm an der Südspitze

In der Marina Santa Cruz, die ja sowieso starken Schwell hat, erleben wir vor unserer Weiterfahrt noch einen heftigen Sturm mit 60 kn Wind. In der Marina! Das hatten wir auf dem ganzen Atlantik nicht. Wir spannen Leinen quer über die Box zum nächsten Steg. Kalle aktiviert die alten Leinen mit den Ruckdämpfern und so lässt es sich aushalten mit all dem Geschaukel.

Blue Sun in der Marina von Santa Cruz

Der Sturm zieht durch und wir segeln weiter um die Süd-Spitze der Insel herum nach Puerto de  Tazacorte, einem herrlich entspannten Fischerhafen mit einer sehr schönen und ruhigen Marina.

Kurz vor dem Carneval de los Indianos gibt es fast nur noch weiße Sachen in Santa Cruz – wir sind gespannt – und ich habe mich schon mal eingekleidet

La Gomera, Valle Gran Rey

Weit im Hintergrund seht ihr Blue Sun

Ein herrlicher Ankerplatz! Vor dem Valle Gran Rey liegt es sich prächtig. Steile Felswände erheben sich vor uns. Auf einer Seite liegt der kleine Fischerhafen hinter dem sich das Dorf den Berg hinaufzieht. Viele Alt-Hippies leben hier, sehr viel Deutsche. Am Strand sind die Gäste auch jung, alternativ und oft mit Kindern unterwegs, alles ist äußerst relaxed. Auf Empfehlung kaufe ich den Valle-Boten, eine Zeitung auf Deutsch die man gelesen haben muss. Bissig, witzig und informativ. Dann noch eine Metzgerei und  einen Bäcker mit Brot bei dem Heimatgefühle aufkommen. Diverse Läden führen indische Sachen die an alte Reisezeiten in Asien erinnern und es gibt viel künstlerisch gestaltete Dinge. Ein prima Ort zum Ausruhen, Abhängen, Erholen. Wir fühlen uns wohl hier.    

Beim wandern durch die Gassen am Hang
Stürmisches Wetter am Strand – wie auch im Anzeigebild
Weg durch die Altstadt

Tolles Wandern gibt es ja auf der gesamten Insel aber diese Ecke habe ich noch nicht zu Fuß erkundet. Silke von der SY Karl ist erfreut, eine Wanderfreundin gefunden zu haben und zu zweit geht’s los in die Berge. Traumhafte Ausblicke belohnen unseren Einsatz. Ganz oben nieselt es aber ruck-zuck sitzen wir bei einem netten Einwanderer und ehemaligem Segler im Auto der uns mit zurück zum Hafen nimmt. „Unten ist das Wetter meist besser“ meint er. Stimmt! Als wir im Dorf ankommen scheint wieder die Sonne. Kurz vor der Abreise gehen Kalle und ich nochmal los auf Wanderschaft. Er möchte durch die Schlucht hinter dem Yoga-Centrum und dem Obst- und Gemüsegarten den Berg hinauf. Es wird eine krasse Kletterpartie und am Ende sehr steil. Die überhängenden Felsen machen keinen sehr soliden Eindruck und die Tour ist für Menschen mit Höhenangst denkbar ungeeignet. Wir kehren um. Das ist auch gut so, nun habe ich Zeit, nochmal kurz den netten Laden mit den Indien-Kleidern aufzusuchen.

Wandern mit Silke
Hoch in den Bergen ist ein Ziegenhof
Blick nach El Hierro
Auf den Abstieg hier runter haben wir nach mehreren Stunden lieber verzichtet – aber der Blick war toll!

Abends ist die Bucht komplett von einem Dunstschleier überzogen, die untergehende Sonne sieht aus wie ein blasser weißer Mond und nachts wird es schaukelig. Der Calima, ein warmer Wind aus Afrika, kommt. Höchste Zeit, die Bucht zu verlassen denn dann wird’s hier ungemütlich. Aber ideal um zu unserem nächsten Ziel, Santa Cruz de la Palma, zu gelangen.

Der längste Strand
Hübsche Wandbemalungen fanden wir im oberen Ortsteil

Teneriffa, Las Galletas

Im letzten Beitrag werdet ihr es gesehen haben: mit dem Lay-Out funktioniert es nicht mehr. Irgendwas ist verändert bei Word Press und ich bekomme die Bilder nur noch untereinander in den Blog, schade. Aber besser als gar nicht – ich war habe gekämpft bis es überhaupt klappte.

Eindrücke aus Santa Cruz de Tenerife

Mit gutem Wind segeln wir zurück nach Teneriffa. Irma und Hans kommen für einige Tage zu Besuch und wir müssen mal wieder groß einkaufen. Dreimal rufe ich vergeblich die Marina Las Galletas an. Zweimal bekomme ich ein mehr oder weniger unfreundliches „no reservaciones“ oder so ähnlich zu hören, einmal in freundlichem Englisch, ich möge später nochmal anrufen. Ca. eine Meile vor Ort versuche ich es auf Kanal 9: siehe da, es ist ein Platz frei, man erwartet uns am Steg und das Ganze auf Englisch! Ein toller Liegeplatz zwischen vielen Charteryachten erwartet uns. Wir müssen zwar einmal verholen aber das ist mit 4 Seglern an Bord nun wirklich kein Problem. Auto mieten auch nicht, der Wagen wird in 5 Minuten zur Marina gebracht. Einen Tag schlagen wir uns im Gewerbegebiet bei Lidl und Hiper-Dino um die Ohren. Es ist enorm voll aber wirklich empfehlenswert für Leute, die lange nach Süden bzw. Westen unterwegs sind. Besser und günstiger wird’s nicht.

Die schwarze Madonna
Straße in Candelaria
Einer der Guanchen Könige

Nach all dem lästigen Bunkern geht’s wieder los auf Sight-Seeing-Tour. In der kleinen Stadt Candelaria kurz vor Santa Cruz gibt es eine schwarze Madonna zu sehen, die vom Meer angespült wurde. Die Ureinwohner der Inseln, die Guanchen, haben diese gefunden und verehrt bis zur Christianisierung. Vor dem schönen Platz mit der Kirche, in der die Madonna jetzt steht, sind Statuen aller Guanchen-Könige aufgestellt. Wir entdecken noch einen sehr günstigen Laden mit Gewürzen und getrocknetem Obst und Ingwer und weiter geht’s nach Santa Cruz. Der Parkplatz rechts, vom Süden kommend, beim Parque Maritimo Cesar Manrique, ist ein guter Ausgangspunkt zur Stadtbesichtigung von Santa Cruz. Abends kommen Irma und Hans und am nächsten Tag brechen wir auf zur Auto-Tour: Teide-Krater, Oratava-Tal, Masca-Schlucht. Im Krater lacht die Sonne, im Oratava-Tal fängt es leise an zu regnen. Ähnlich wie vor 3 Jahren. Mit dem Wandern entlang der Süd-Küste nach Los Christianos läuft es besser. Die Berge sind um diese Jahreszeit oft am Nachmittag in Wolken gehüllt während es an der Küste sommerlich und zumindest am Tage auch sehr warm ist. Ein Highlight ist das Essen im Restaurant Pantalan mit Blick auf’s Boot und klasse Life-Musik direkt an der Pier.

Beim Wandern von Galletas nach Las Christianos
Super Essen in der Marina im Pantalan
Leuchtturm mal von der Landseite – am Wanderweg nach Los Christianos

Von Teneriffa machen wir uns wieder auf den Weg nach Gomera, diesmal zum Ankerplatz vor dem Valle Gran Rey. Die Überfahrt ist nicht langweilig: umlaufender schwacher Wind, guter Segelwind, Flaute, stürmischer Wind und wieder Flaute innerhalb weniger Meilen. Unterwegs sehen wir Wale, wenn auch nur aus einiger Entfernung.

Auf nach La Gomera!

Ein entspannter Jahresanfang

Der erste Törn im neuen Jahr! Wir segeln in den Süden von Gran Canaria, nach Porto Mogan und  müssen wieder einmal ankern – kein Platz in der Marina. Das spart zwar gewaltig aber der Schwell ist auch gewaltig. Geteiltes Leid ist halbes Leid: auch die Mega-Yacht aus der Marina Las Palmas ankert. Allerdings hätte sie sowieso nicht in den Hafen gepasst. Der Tag auf dem Markt ist super und der Ort ziemlich überlaufen. Ich erstehe ein schickes Trägertop mit passendem Shirt und Kalle 2 Hemden.

Im Hafen von Mogan ist viel los
Blue Sun am Ankerplatz in guter Gesellschaft

Am nächsten Tag gehen wir Anker auf nach Teneriffa Süd, Marina San Miguel. Hier hat sich einiges verändert. Die Marina hat mehr Stege bekommen und ist wirklich voll. Trotzdem ist es nett und man kann auch längsseits bei anderen Booten gehen was in den meisten Marinas in Spanien nicht üblich ist. Das Hinterland ist nicht mehr eine einzige Großbaustelle, die neuen Anlagen sind fast fertig. Nur leider ist hier nichts Urwüchsiges mehr, eher eine Mischung aus Golfanlagen und Disneyland. Kein vernünftiger Einkaufsladen oder Bäcker fußläufig, alles nur riesige Hotel- und Appartementanlagen. Um die Marina herum ist die Promenade weiter ausgebaut und man kann eine herrliche Wanderung nach Las Galletas machen. Vor einigen Jahren bin ich von dort zum Chartertörn gestartet und der Ort war noch wirklich schön spanisch. Inzwischen ist es auch hier touristischer geworden aber sehr lebendig und natürlich im Vergleich zu Amarillo Golf, San Miguel. Mit müden Füßen kehren wir zurück, nehmen noch ein Gläschen Wein mit unseren Freunden von der Tiger Blue zu uns und legen ab nach …. 

Masten im Abendlicht in der Marina San Miguel
Die Marina von Las Galletas

San Sebastian, der Hautstadt der Insel La Gomera. Hier hat es uns schon in 2015 wahnsinnig gut gefallen. Die Stadt ist hübsch und gemütlich, ein Supermarkt (Hiper Dino) und ein Markt mit frischen Dingen sowie die Busstation befinden sich im selben Gebäude. Es gibt auch sonst ein paar nette Läden und Restaurants vor Ort sowie eine Sprachschule, die ein Programm für segelnde Kurzurlauber und Touristen ebenso wie für Einheimische hat. Die Web-Page wird noch erstellt. Um zur Schule zu gelangen einfach die Hauptstraße raufgehen. Wir bleiben bis zum 19. Januar und haben eine herrliche Zeit mit schönen Wanderungen durch das Tal von Hermigua nach Agulo, eine atemberaubende alte Steintreppe durch die Felsen hoch, durch die Berge von Las Rosas nach Vallehermoso, über die Bergrücken in luftiger Höhe zurück nach San Sebastian.   

Auf dem Weg von Hermigua nach Agulo
Auf dem Weg nach Vallehermosa
Kleiner Schrein am Wegesrand
Blick auf Vallehermosa

Mit Martina und Christian von der Tiger Blue geht’s per Auto durch die Berge. Die Fahrt zur Süd-Westküste bietet spektakuläre Ausblicke und einen geübten Fahrer mit Schwindelfreiheit und guten Nerven. Die hat Christian. In Playa Santiago gibt’s Erholung und ausgezeichnetes Essen. Das Restaurant liegt links der Straße, von Alajero kommend direkt an der Ecke mit Blick auf den kleinen Hafen.

Nicht nur die Drinks, sondern auch ……
…… das Essen war ausgezeichnet!

Zurück in San Sebastian suchen wir ein gemütliches Restaurant um meinen Geburtstag zu feiern und enden in einer Kneipe mit mäßigem Essen aber super Stimmung! Hier wird an verschiedenen Tischen musiziert. Es gesellen sich immer andere hinzu, der eine geht, der andere kommt und alle machen mit. Herrlich! In der ganzen Stadt ist für einige Tage Fiesta angesagt mit Umzug in Trachten, viel Musik, mitgebrachtem Essen für alle. Auch die anwesenden Touristen bekommen etwas zum Kosten. Vom Baby bis zur Oma sind alle dabei und bis morgens um vier wird in dem großen Zelt auf dem Marktplatz getanzt. Wir haben nicht das Durchhaltevermögen der Einheimischen und ziehen uns abends auf unser Boot zurück. Toll, dass die Marina so direkt am Ort liegt

Das Festival kam passend zum Geburtstag
Deko über der Hauptstraße – sehr nett für Segler
Jung und alt sind mit Begeisterung dabei
Blick von San Sebastian nach Teneriffa auf den Pico del Teide – wo wir dann im nächsten Beitrag wieder sein werden!

Zurück an Bord

Der Weihnachtsmann lässt grüßen! ……. vom Strand in Las Palmas.

Hier bin ich allerdings nicht angekommen sondern in Arreceife auf Lanzarote wo Kalle die ganze Zeit an unserem und anderen Schiffen gewerkelt hat. Mit ewig andauernder Erkältung komme ich aus Deutschland zurück auf das sonnige, windige Eiland. Maria ist zu Besuch und freut sich darauf, endlich noch ein bisschen zu segeln. Wir bummeln nochmal über die Pier durch die Läden  und dann geht’s los Richtung Süden. In der Hafenausfahrt stehen diese netten Reiter im Wasser. Eine Nacht verbringen wir am Anker vor den Papagayo-Stränden im Süden von Lanzarote. Zu viel Schwell um an Land zu fahren, zu kühl und zu viel Strömung zum Baden. Nach dem Frühstück gehen wir Anker auf nach Gran Tarajal auf Fuerteventura.  Wir essen lecker Fisch essen in dem schönen kleinen Restaurant am Hafen und Maria packt ihre Sachen – die Arbeit ruft.  Uns ruft – wieder einmal – Las Palmas. Auf dem Weg dorthin stoppen wir in Morro Jable. Unter dem roten Fischerboot schwimmen riesige Rochen die man am Grund gut erkennen aber doch schwer photographieren kann, schade. Nach einem entspannten Tag segeln wir bei gutem Wind zu unserem Ziel für die Weihnachtswoche: Las Palmas.

Weihnachten steht vor der Tür. Etwas genervt kämpfe ich wieder einmal um einen Liegeplatz. Wir sollen vor Anker warten bis etwas frei wird, es gäbe eine Warteliste. Schließlich klappt es, 3 Tage im Hafen sind uns sicher, immerhin. Für die nächsten 4 Tage ist die Buchung wieder ein Problem aber ich bleibe hartnäckig. Es stürmt heftig und die Ankerlieger tanzen derart in der Brandung, dass es ein Problem ist, von Bord zu gehen. Ein Boot reißt sich zu Weihnachten vom Anker los und treibt in der starken Welle auf die Mole. Nach 2 Tagen ist nichts mehr übrig. Schöne Bescherung! Weihnachten in der Marina ist sehr gesellig. Wir treffen Mathias wieder, der vor 3 Jahren ebenfalls losgesegelt ist, verbringen nette Abende mit Barbara und Ove, die wir bereits von Port Santo kennen. Heiligabend sind wir bei Inga und Hagen mit ihren 3 Kindern an Bord. Ein wunderschöner Abend mit Trompetenspiel und Gesang. Na ja, das Treffen der Töne beim Singen sollten wir vielleicht noch üben. Gut, dass die meisten von uns seefest sind, denn dies Weihnachtsfest ist auch in der Marina äußerst schaukelig. Das schmale Brett, das als Gangway dient, hüpft wild auf und ab an unserem Boot. Sonja und Oliver kommen am 1. Weihnachtstag und wir versuchen uns an einem Weihnachtsessen: Puter mit Rotkohl. Der riesige Vogel ist gut gar und zart geworden in unserem neuen Bordbackofen, Sonjas selbstgebackener Stollen total lecker! Zwischen den Tagen ist das Wetter besser, nur das Wasser ist deutlich abgekühlt. Sonja und Oliver gehen trotzdem baden. Sie sind noch nicht so Karibik-verdorben wie ich. Diverse Kreuzfahrer laufen über die Feiertage ein und aus, die Atmosphäre ist eher maritim als weihnachtlich. Bei genauem Hinsehen findet sich trotzdem viel Deko in Form von künstlichen Tannen, Girlanden usw. 

Nach einer gemütlichen Silvesterrunde an Bord sind wir gut im Jahre 2019 gelandet und wünschen Euch allen ein glückliches neues Jahr!

…. und morgen soll’s weitergehen aber wir bleiben innerhalb der Kanaren für die nächsten 2-3 Monate.

Reparaturen und Arztbesuche auf den Kanaren

Am Anfang unserer Überfahrt nach Las Palmas stört noch der alte Schwell vom vorhergegangenen Sturm aber dann wird die See ruhiger und wir haben eine flotte Überfahrt unter Segeln. Las Palmas begrüsst uns mit grauem Himmel – und so ist er denn auch die meiste Zeit. Nach dem tanken und einklarieren gehen wir vor Anker denn wie üblich vor der ARC bekommen wir keinen Platz im Hafen. Welch ein Unterschied zu dem ruhigen Porto Santo!  Vom Ankerplatz aus sieht man auf der einen Seite die Hochhäuser von Las Palmas, den Yachtclub, das Kreuzfahrtterminal, den Hafen, in dem die ganze Nacht reger Verkehr herrscht, Containerschiffe be- und entladen werden und diverse Fähren kommen und gehen. Am Tage wird um uns herum mit Optis und Jollen trainiert. Die Marina mit dem Dinghi-Anleger ist ein Stück entfernt aber wir können alle Einrichtungen benutzen. Das Wetter ist die ganze Zeit wechselhaft, leider haben wir diesmal recht viele Schauer. Und Schwell im Hafen wie wir ihn an einem Ankerplatz noch nicht erlebt haben. Melanie, John und Helene, die uns in Las Palmas eine Woche an Bord besuchen, sind nicht sehr glücklich und flüchten morgens so schnell wie möglich an Land. Ein Platz in der Marina wäre wirklich hilfreich gewesen.

Wir haben allerlei zu erledigen und lernen auch die medizinische Versorgung der Insel gut kennen. Deutschsprachige Ärzte bzw. welche, die mit Übersetzern arbeiten, findet man im Süden der Insel in privat zu bezahlenden Praxen und Krankenhäusern. Und so forschen wir weiter nach der Ursache für Kalle’s Kopfschmerzen und das taube Gefühl in der linken Gesichtshälfte.

Im Laufe von 14 Tagen entdeckt man natürlich trotzdem noch neue und schöne Ecken der Insel. Zum ersten Mal sehen wir uns die Dünen von Mas Palomas an. In der „Klamotte“, einer Strandkneipe, von der wir nicht viel erwartet hatten, gibt’s eine sehr leckere Tapasplatte die bequem für 2 Personen als Hauptgericht reicht. Einen Tag lang schauen wir uns gemeinsam mit Heike und Udo von der „Endo“  den Norden und Westen der Insel  mit seinen spektakulären Ausblicken an.

Von Las Palmas nehmen wir Kurs auf Morro Jable.  Der Strand von Jandia ist herrlich, der Hafen etwas abgelegen, klein, günstig und dafür natürlich sehr rustikal ohne Strom und Wasser.  Wir pausieren einen Tag und weiter geht’s in die Marina von  Gran Tarajal, einem spanischen Städtchen mit wenig Tourismus das uns schon auf der vorigen Reise gut gefiel. Von hier aus fahren wir direkt – und leider unter Motor, da der Wind nicht passt und wir in Eile sind – weiter nach ….

Lanzarote, in die Marina Puerto Calero. Eine tolle Marina, die wir noch nicht kannten. Leider auch die teuerste in den Kanaren. Die Restaurants sind nett und überwiegend bezahlbar, der einzige Supermarkt doppelt so teuer wie wir es kennen.  Der ganze Hafen ist eine edle Touristen-Meile. Sehr hübsch gemacht und nett zum Bummeln und das Flair genießen. Henning, ein alter Bekannter von Kalle, ist hier mit der Rigging-Firma „Waterline“ aktiv und bestellt sofort nach unserer Ankunft neue Wanten.  Kalle ist auch noch 2-mal im Mast um einiges an Vorarbeit zu leisten. Wir spazieren die lava-schwarzen Sandwege an den Klippen entlang nach Puerto del Carmen und ich genieße die letzten Tage mit gutem Wetter.Am Sonntag fliege ich für einige Wochen nach Deutschland. Die Familie besuchen, meine neue Enkelin kennenlernen (inzwischen ist sie 2 Monate alt), einige Arztbesuche und ein bißchen Arbeit erledigen. Kalle will so lange einiges am Boot erledigen und wurde auch schon von anderen Seglern um Hilfe gebeten. Hoffentlich bleibt ihm da noch Zeit für den Ausflug in die schöne Bucht von La Graciosa …. 

 

Und immernoch Porto Santo

Morgen soll es weiter gehen Richtung Las Palmas, Gran Canaria. Die Sonne lacht, Hurricane „Leslie“ ist nördlich an der Insel vorbeigezogen. Der Wind war erträglich, im Hafen und bei uns ist alles heil geblieben. Den ausgebrachten Anker vor dem Steg zu heben wurde allerdings zur Herausforderung: raus mit 3 Mann im Dinghi und Einsatz unter Wasser. Alles hat geklappt und wir hatten viel Hilfe.

Das gebrochene Want hat mein Skipper geschweißt, das Solarpaneel wieder festgeschraubt, die Segellatte, die im Sturm herausgeflogen ist, befindet sich wieder in der Tasche die jetzt repariert ist, der Generator sitzt jetzt hoffentlich auch bei Lage gut fest und ich bin endlich mit dem Blog wieder aktuell! Nur das Wetterprogramm läuft noch nicht über das Iridium-Telefon.

Mir geht’s gesundheitlich immer besser, der Arzt in Peniche und meine Hausärztin waren sich einig in Bezug auf die Medikamentendosis für die Schilddrüse. Sehr erfreulich so viel internationale Einigkeit. Die neue Dosis ist gut. Kalle ging es zwischenzeitlich weniger gut aber jetzt fühlt er sich wieder fit für die Passage nach Las Palmas.

Zwischendurch habe ich ein paar nette Bilder von dieser wunderschönen Strand- und Wanderinsel eingefügt auf der man wirklich entspannen kann. Das tun hier auch viele Segler aus allen Ländern  bevor es weiter nach Süden, in die Karibik oder auch nach Hause geht. Bis demnächst von den Kanaren!

Viel Nebel …..

…. haben wir entlang der portugiesischen Küste! Und wenig Wind. Die meiste Zeit motoren wir bei sehr schlechter Sicht, das war in 2015 deutlich besser. Trotzdem gibt es noch viel Neues zu entdecken und es reißt auch mittags meistens auf.

Viano do Castelo hat uns schon vor 3 Jahren gut gefallen und so verbringen wir wieder einen Tag dort. Es findet gerade ein Trachtenfest mit Musik und leckerem hausgemachten Essen an diversen Straßenständen statt. Es scheint den Leuten – alt und jung – auch wirklich Spaß zu machen und wirkt nicht wie eine rein touristische Show. Die Kinder spielen in Tracht barfuß Seilspringen und die Stimmung ist herrlich.

Der nächste Stop ist Leixos, von wo aus man gut nach Porto reinfahren kann. Die Marina ist voll, wir ankern. Interessante Stimmung in diesem Industriehafen – leider diesmal mit besonders viel Nebel. An dem Tag, an dem wir nach Porto fahren, reißt es jedoch auf. Eine wunderschöne Altstadt, wirklich lohnenswert! Außerdem ein Shopping-Paradies. Kalle ersteht ein Paar neue Schuhe und einen Abend gehen wir in ein nettes Restaurant in Hafennähe. Hier ist eine kleine Straße wo draußen die Sardinen gegrillt werden. Überhaupt gibt es nur ein Thema: Fisch oder Tintenfisch.

In Aveiro kommen wir bei auflaufendem Wasser an. Gut so – die Strömung und die Strudel sind enorm, keine Chance gegenan zu fahren. Die Einfahrt erinnert an die schmalen Durchfahrten in der Bretagne. Der Ankerplatz weit außerhalb der Stadt ist ziemlich voll, unter der Hochspannungsleitung direkt vor dem Ort kommen wir nicht durch. Letztendlich machen wir an einem privaten sehr vergammelten alten Steg fest. Ein Marokkaner bewacht dort die alten Schuppen und wohnt mit diversen Hunden dort. Wir dürfen bleiben. Leider kommt man bei Niedrigwasser nicht von Bord und was Hunde angeht, sind wir beide nicht die Helden der Nation: wir trauen uns nicht. Das sind schließlich Wachhunde. Die Nacht ist gespenstisch: der gammelige Steg mit dicken Leinen voller Bewuchs und drumherum dichter Nebel. Ich gehe nochmal über Deck und schon stehen die Hunde über mir parat und kläffen. Das Dinghi ist das Mittel der Wahl. Morgens reißt es auf. Wir steuern die Marina an und gehen von dort in den Ort. Durch die Kanäle kommen wir nicht mit dem Dinghi, schade. Die Stadt ist von Kanälen durchzogen, die mit Schleusen von der Lagune getrennt sind. Dies wird entsprechend an den Mann gebracht: überall werden Touren in Gondel-ähnlichen Booten angeboten. Ein hübscher Ort mit alten Gemäuern, netten kleinen Restaurants und Läden erwartet uns. Gemütlich und sehr entspannt. Auf dem Weg zum Boot machen wir noch eine Tour mit dem Dinghi durch die Lagune. Die Wasserstandsschwankungen machen die Sache spannend, mal ist alles Schlamm, dann sieht es aus als würden die einzelnen Häuser direkt im Wasser stehen.

Am nächsten Morgen ist schon wieder dichter Nebel als wir uns flott mit der Strömung Richtung Meer und nach Figuera da Foz bewegen. Schöner ist der Ort nicht geworden seit dem letzten Besuch aber der Hafenmeister nett wie immer und der tolle Markt mit leckeren frischen Sachen ggü. der Marina entschädigt für die vielen 70er Jahre Hochhäuser am Strand.

Neu für uns ist Nazaré, das Surfer-Paradies, das wir uns diesmal ansehen wollen. Am Nachmittag reißt es wieder einmal auf und wir können den alte n Leuchtturm auf der Klippe, der heute ein Surfer-Museum beinhaltet, tatsächlich kurz sehen. Der Ort ist herrlich! Toller Strand, schöne Promenade, nicht so riesige Häuser. Das Publikum ist jung, die Kneipen, Restaurants und Läden eine Mischung aus alt und traditionell, gemütlich und modern. Schmale kleine Gassen liegen unten am Berg auf den eine Bahn fährt. Oben ist das zweite Zentrum des Ortes mit der wunderschönen Kirche und vielen Souvenirständen. Auf die Küste läuft ein Unterwassergraben zu, der die höchsten Wellen der Welt erzeugen soll. Als wir dort sind trifft dies nicht ganz zu aber dramatische Wellen sind es allemal – und das mit ganz wenig Wind! Im Museum sehen wir die hohen Wellen aus den Wintermonaten und sensationelle Surfer Videos.

In Peniche sollen wir unseren neuen Herd bekommen und von dort wollen wir ablegen Richtung Porto Santo. Los geht’s, diesmal ohne Nebel und mit genügend Wind. Der Hafen ist voll aber wir finden noch Platz. Auch wenn man den Ort kennt, gibt es immer wieder neues zu entdecken. Wir machen schöne Spaziergänge, finden die beste Sangria in der „Bar Americano“, ich suche einen Arzt auf wegen meiner Schilddrüsenwerte, viele nette Leute gehen täglich neu längsseits an unserem Boot. Endlich ist der Herd da! Es hat viele e-mails und Telefonate gekostet – und viel Hilfe von Pedro vom Trans Ocean der uns die ganze Zeit hilfreich zur Seite stand. Zu guter Letzt hat er uns abends um 22 h noch den Herd persönlich vorbeigebracht und mit zum Boot geschleppt. Als Dank dafür? „Bitte schickt mir eine Postkarte wenn ihr irgendwo ankommt“. Wir werden daran denken. Vielen Dank für die viele Hilfe Pedro!