Von Porto Santo über Sines nach Lissabon

Fix was los ….
… im Hafen von Porto Santo

So weit sind wir nicht gekommen: wir laufen wieder Porto Santo an. Das war auch geplant, aber eigentlich nur für eine Nacht. Die Welle war sehr viel heftiger als gedacht, ich seekrank und anschließend passte der Wind nicht mehr so gut für die Weiterfahrt. Wir bleiben also wieder einmal etwas länger auf dieser Insel. Wir liegen an der Mooring, diesmal auch ruhig. Das spart und wir gewöhnen uns das leichte Schaukeln erst gar nicht ab. Wir wandern viel und freuen uns als die Marretje mit Regina und Bernd einläuft. So haben wir noch nette Gesellschaft.

Kleine Stärkung vor der Tour
Herrlicher Ausblick und viel unberührte Natur
Wir haben ihn gefunden – den Tunnel!
Bernd und Regina nach erfolgreicher Durchquerung
…. und so sahen meine Stiefel aus!
Eine Strandwanderung ist eine deutlich sauberere Angelegenheit

 Nach einigen Tagen passt der Wind und wir legen ab nach Sines, ans portugiesische Festland. Den ersten Tag fahren wir unter Motor gen Norden um am Rande des Sturmtiefs nordwestlich der Azoren in die Südwestwinde zu gelangen die uns Richtung Sines wehen. Der Plan geht gut auf. Die erste Nacht segeln wir durch, dann kommt wieder der Motor in Gang, leider läuft er auch die nächste Nacht durch aber dann läuft’s gut mit dem Segeln. Der Wind ist mit Spitzen von 35 kn etwas stärker als erwartet aber es läuft super trotz starkem Gegenstrom. Am Abend des dritten Tages laufen wir in Sines ein. Der Vorhafen ist riesig und es steht viel Schwell in der Bucht, die Marina ist ziemlich leer in der Vorsaison und schön ruhig. Wir suchen einen Liegeplatz und lassen uns den Anlegerdrink schmecken. Das Festland hat uns wieder.

Abendhimmel auf dem Atlantik

Die Marina ist nett und gepflegt, man kann auch ankern. Es gibt eine hübsche Promenade mit langem Strand davor und eine urwüchsige Altstadt mit einem Fort. Am Tage in der Sonne ist es frühlingshaft aber am Abend wird es empfindlich kühl. Auf dem üblichen Weg nach Süden im September/Oktober sind die Temperaturen angenehmer.

Eindrücke aus Sines

Nach einem Tag Pause wollen wir weiter bevor der Wind dreht. Bei Regen und viel Wind legen wir ab Richtung Lissabon. Es wird ein rauer Törn und eine schnelle Reise. Trotz zwei Reffs und Fock. Immer wieder ziehen dunkle Wolken über den Himmel. Der Regen lässt zwar nach aber die Wellen in der Einfahrt nach Lissabon sind so heftig und kappelig wie wir sie in den letzten Jahren noch nicht erlebt haben. Wir segeln im Hauptfahrwasser um viel Tiefe zu haben und trotzdem steigt eine Welle ein. Wenige Meter vor der Einfahrt zur Marina von Oeiras beruhigt sich das Wasser und wir können gegen den Wind einlaufen. Das Büro ist nicht mehr besetzt aber wir finden einen freien Liegeplatz und sind froh, als die Leinen fest sind. Das war ein harter Tag

Oeiras ist ein Vorort von Lissabon. Wir haben gute Erinnerungen an diese sehr nette Marina und freuen uns, wieder hier zu sein.

In Oeiras gibt es herrliche Surfer-Strände

Funchal, Madeira

Mit 3 anderen Booten sind wir gemeinsam in Santa Cruz de Tenerife gestartet. Bis kurz hinter Teneriffa gab’s heftige Fallböen und ansonsten wenig Wind und den dann von vorn. Am Abend des 2. Tages ruft uns die Häwelmann: der Diesel wird knapp! Wir haben noch einige Kanister an Bord und wenden. Das holländische Boot in unserer Nähe erkundigt sich sogleich, ob bei uns alles okay ist. Sehr nett von ihnen. Nach 11 nm treffen wir beim letzten Licht die Häwelmann und übergeben Barbara die Kanister. Super, dass es noch bei Tageslicht geklappt hat – und noch besser, dass Barbara es schafft, den schweren blauen Kanister beim ersten Versuch an Bord zu ziehen. Nun dampfen wir wieder gemeinsam Richtung Madeira. Über der Insel stehen dichte Wolken die tief in die Stadt Funchal hinunterziehen. Als wir einlaufen regnet es in Strömen. Das hatten wir auf dem gesamten Törn noch nicht. Nach 2 ½ Tagen, überwiegend unter Motor, liegen wir gemütlich mitten in Funchal.

In der Nähe der Busstation sind viele Galerien und Restaurants
Wunderschön bemalte Türen finden wir hier

Am ersten Tag: ausruhen, ankommen, wie üblich nach einer längeren Seestrecke. Dann mieten wir ein Auto für zwei Tage. Am ersten Tag ist uns das Wetter einigermaßen hold und wir gehen wandern. Mit dem Auto auf das Plateau Paul da Serra und über die befestigte Piste runter zum Café und Forsthaus Rabacal. Von dort über Treppen und Bergwege und an verschiedenen Levadas entlang zum Risco Wasserfall. Eine ziemlich nasse Angelegenheit wenn man ganz dicht zum photografieren rangeht aber ein toller Blick. Ich marschiere noch weiter bis zu den 25 Fontes, einem runden Pool in den diverse Wasserrinnsale über die Felsen laufen. Ich versuche zu zählen aber ob es wirklich 25 sind ist schwer erkennbar.  

Am Wegesrand nach Rabacal
Bäume beim Forsthaus Rabacal
Am Risco Wasserfall
An meinen Fuß sieht man die Breite des Weges ……
….. zu den 25 Fontes
Die Levada fließt eine Treppe runter

Abends kommen wir in Camara do Lobos an, sehen uns den Ort an und essen lecker Fisch. Gut, dass wir diesen Tag bis zur letzten Minute genutzt haben, am nächsten regnet es. Wir sehen uns trotzdem noch ein paar Ecken der Küste an und fahren zurück durch die Berge aber bei strömendem Regen ist es nicht so prickelnd. Gut, dass wir die herrliche Landschaft schon vor 3 Jahren gesehen haben. Im Frühling blüht hier natürlich viel mehr und die Insel macht dem Namen „Blumeninsel“ alle Ehre aber im Herbst war es sehr viel besser zum wandern und außerdem deutlich wärmer.

Der Leuchtturm an der Westspitze der Insel
Blühende Jacaranda-Bäume im Zentrum von Funchal

Morgen haben wir ein gutes Wetterfenster und segeln Richtung portugiesische Küste. Die Marina ist bezahlt, Einkäufe getätigt und das Boot klar. Bis bald!

Regenbogen über Stadt und Marina