Nereid’s Rally – letzte Tage in St. Laurent

3Amanda und Richard von der Duplicat organisieren einen französischen Abend zu dem jeder etwas mitbringt, wir machen eine Dinghi-Tour zur Insel auf der die Lepra-Kolonie war und Amanda organisiert ein „Ladies Lunch“. Wer über Motorreparaturen spricht, muss einen ausgeben. Die Idee kommt an und keine von uns käme auf die Idee über Motoren und sonstige Reparaturen zu sprechen. Das haben wir täglich! 14An einem der letzten Abende gehen wir gemeinsam in einem beliebten Treffpunkt der Einheimischen Essen. Einige Boote sind leider schon weg und auch für uns kommt die Zeit des Aufbruchs. Noch ein herrlicher Tag auf dem großen bunten Markt von St. Laurent, den ich nur jedem empfehlen kann. Mittwoch und Samstag findet er p1000438statt. Es gibt eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse aber auch Fleisch, Fisch, Essensstände und eine fantastische exotische Nudelsuppe. Die Rally ist zu Ende. Es war eine herrliche Zeit von der wir nicht eine Minute missen möchten! Wir wollen wieder nach Norden, denn langsam geht die Hurrikan-Zeit zu Ende und es ist, wie meistens, noch einiges am Boot zu tun. So heißt es Abschied nehmen – und mit vielen ein Wiedersehen auf Tobago!

 

Nereid’s Rally – Paramaribo

p1000348Von St. Laurent aus starten wir nach Surinam, diesmal offiziell und mit Tourist-Card. Erst mit der üblichen Piroge über den Fluß, dann mit einem indischen Fahrer Richtung Paramaribo. Kurz vor der Stadt überqueren wir eine riesige Brücke mit gutem Blick auf den Hafen. Hier gibt es auch Container und einige entsprechend größere Schiffe. Das kleine Hotel, mitten im Centrum, überzeugt gleich. Das Anzeigebild ist der Blick die Straße rauf vom Hoteleingang im ersten Stock.

p1000376Das Centrum der Stadt ist Weltkulturerbe. Es besteht aus herrlichen kleinen Holzhäusern aus der holländischen Zeit. Einige sind wirklich schön restauriert, an vielen anderen besteht noch Handlungsbedarf. Es gibt riesige, sehr lebendige Markthallen mit Waren aller Art, Souvenierstände an der Haupt-Touristenmeile, einfache einheimische Läden mit indonesisch angehauchter Küche und nette gehobene Restaurants in verschiedenen Preisklassen. p1000398Auf den Straßen geht lebendig zu. Bunte Minibusse mit viel Werbung, Fahrräder, Mopeds. Alles wuselt durcheinander. Es ist deutlich preiswerter als die anderen Länder, die wir bisher besucht haben und es gibt auch viel Armut in der Hafengegend. Außerhalb befinden sich die schönen neuen Häuser derer, die es sich leisten können. Dort sind auch größere Supermärkte.p1000372 Das Restaurant, das auch Fahrräder vermietet, hat uns sehr gut gefallen. Lage top, Essen top, Atmosphäre klasse – und preiswert! Ich erstehe eine kleine Holzperlenkette für’s gemeinsame Dinner mit unserer Gruppe und am nächsten Tag klettern wir wieder in den Bus Richtung St. Laurent. Der Duty-free Laden vor der Überfahrt ist noch einen Besuch wert und wir sind pünktlich vor 18.00 h wieder beim Zoll in Französisch Guayana.

Nereid’s Rally – Franz. Guayana

Im Coswin Creek wartet die Atla schon auf uns. In den nächsten Tagen trudeln die anderen ein. So lange 2können wir das Boot aufklaren und nach den Nächten auf See ein bißchen schlafen. Wir machen Touren mit dem Dinghi den Coswin Creek hinauf. Das Abendlicht auf dem ruhigen Dschungelfluß ist herrlich, nur die Mosquitos nerven bei Einbruch der Dunkelheit.

Als alle angekommen sind gibt’s einen Begrüßungslunch im Indianerdorf Awala Yalimapo. Wir fahren mit den beiden Katamaranen Coconut und Duplicat zum Strand. 4Ein paar Dinghis von anderen Booten haben wir mit im Schlepp damit das Ausbooten vor Ort schneller geht. Unter wehenden Palmen erfolgt die Begrüßung. Ich entdecke einige Stände mit Perlenschmuck und die ersten Souvenirs werden erstanden. Auf dem Rückweg entdecken wir breite Spuren von Schildkröten im Sand. 5Obwohl es spät im Jahr ist, haben sie an diesem einsamen Strand noch Eier gelegt. Zwei Tage später findet eine kurze Einkaufstour nach Mana statt. Nach 4-6 Tagen auf See und einiger Zeit vor Anker im Dschungel brauchen wir Vorräte. In Mana ist die größte Rindfleischproduktion von Frankreich erklärt Davide. Mana ist verschlafen und heiß am Mittag. Es mutet wie die Kulisse für einen Wildwestfilm an.

7Am Dienstag steht ein Ausflug mit 2 Pirogen ins Indianerdorf Galibi in Surinam auf dem Programm. Hier können wir uns  wirklich das alltägliche Leben ansehen. Leider sind um die Mittagszeit kaum Menschen zu sehen. Außerdem sind Schulferien. 8Unser Guide hat dort sein Feriendomizil, er liebt die Natur und lebt gern ein paar Tage dort, wenn er mal Ruhe haben will. Sonst ist er in St. Laurent beheimatet. So geht es wohl einigen aus dem Dorf. Die Jugend zieht in die Stadt. Trotzdem ist noch veles in 9alter Tradition erhalten. Mittags gibt es Reis mit Fisch und später kaufen wir geräucherten Fisch vom Holzkohlegrill. Dann geht’s zum Tanzen. In den Rhythmus kommt man schnell rein und es ist ein Riesenspaß bei dem die meisten mitmachen. Ian trommelt sogar mit, Donnerwetter! Nach einem herrlich entspannten Tag in der Natur klettern wir wieder in die Pirogen und setzen über zu unserem Ankerplatz vor tropischer Kulisse.

Dort gibt’s wieder zu tun: Flaggen setzen zur großen Einlauf-Parade in St.  Laurent. Erst fahren wir nach Creek Vaches, einem weiteren schönen Dschungel-Ankerplatz. Noch eine letzte Nacht in wilder Natur – und Zeit noch ein bißchen zu schreiben. Um 16.00 h gehen alle Anker auf, um 17.30 h ist Empfang in St. Laurent. 10Großer Bahnhof, alles ist voller Leute! Kleine Interviews werden gemacht, eine Bühne ist aufgebaut und jeder bekommt einen netten Präsentkorb. Alle Segler tragen brav ihr buntes Fanta-Käppi und das, oft viel zu große, Sponsoren-T-Shirt. Danach gibt’s sehr leckeres Finger-food. Gute französische Küche mit exotischem Touch. Menschen die lange und günstig unterwegs sind wissen dies wirklich sehr zu schätzen!

12Am nächsten Tag gibt es einen „Tag des offenen Bootes“.  Jeder aus dem Ort darf sich anmelden zur Besichtigung. Wir melden uns, um das Boot zu zeigen und zwei Journalisten (mit gutem Englisch!) kommen an Bord. Entsprechend fällt der Artikel in der Zeitung aus: Das Leben auf „Blue Sun“. Leider ist unser Französisch zu mäßig um alles zu verstehen.

Faszinierend ist die Besichtigung des alten Gefangenenlagers. Es war gut, kurz zuvor Papillon gesehen zu haben denn hier lebt der Film wieder auf! Das Lager ist riesig und gut erhalten, die Erklärung es Guides manchmal etwas schwer verständlich, aber das Wichtigste bekommen wir auf Nachfragen mit. Die Stadt sowie das Land sind fast ausschließlich von Strafgefangenen aufgebaut worden.11 Auch diejenigen, die später in Freiheit lebten, konnten so gut wie nie zurück nach Frankreich und haben sich vor Ort ihr Leben aufgebaut.

Wir haben Glück, hatte Davide gesagt, es findet ein Raketenstart statt. In Französisch Guayana startet einmal im Monat die Ariane Rakete. Alle steigen voller Freude in den Bus. Wir reisen ca. 2 Stunden durchs Land, kommen am Hotel Fleuve an, von wo aus es weitergehen soll – und man sagt uns, der Start wäre verschoben. Am nächsten Tag streiken die Busfahrer – und abends steigt in weiter Ferne die Ariane ohne uns gen Himmel. Da haben wir also Zeit, in David’s nettem Café zu sitzen und uns die Tourist-Card für Surinam zu besorgen.

Nereid’s Rally – Richtung Französisch Guayana

Früh am Morgen geht’s los. Rechtzeitig genug um noch vor Hochwasser an den flachen Stellen der Mündung  des Essequibo zu sein. Wir nehmen den als „Ship Channel“ in der Karte eingezeichneten Weg. p1000286Es ist schön tief und mit flotter Fahrt geht’s Richtung Meer. Die anderen Boote fahren etwas weiter südlich am Ufer entlang, dort gibt es aber einige flache Stellen, die wir gerne umgehen wollen. Plötzlich taucht direkt auf dem Wasser eine kleine weiße Styroporkugel auf: ein Fischernetz! Das Boot ruckt leicht und Kalle gibt rückwärts aber es ist zu spät. In der Strömung drehen wir uns und jetzt sehen wir weitere weiße Kugeln die sich mit uns drehen. In weiter Ferne ist eine schwarze Fahne, der Anfang des Netzes. Das andere Ende sehen wir nicht. Über Funk bitten wir um Hilfe, denn die Tauchflasche funktioniert immer noch nicht. Sofort sind diverse andere Boote da um zu helfen. p1000288Das ist das Gute an einer Gemeinschaftsfahrt! Ian von der Nautilus springt mit Tauchflasche ins Wasser und ringt mit dem Netz. Das Wasser rauscht mit über 2 kn an ihm vorbei. Er schafft es mit viel Willen und Kampfgeist, das Boot vom Netz zu befreien. Ian ist ein sehr guter Schwimmer und Taucher aber bei der Strömung ist es wirklich nicht einfach. Das Boot ist frei aber die Schraube dreht noch nicht. Das Wasser läuft kräftig ab inzwischen und es wird zügig flacher. Atla wirft uns eine Leine herüber und zieht uns aus dem flachen Gebiet heraus. Draußen treiben Boot und p1000291Taucher mit gleicher Geschwindigkeit und die Strömung ist nicht mehr so stark. Dafür gibt’s dann mehr Schwell . Nach 2 Meilen und diversen Funksprüchen springt Ian wieder ins Wasser. Stephanie hält nicht nur deren Boot auf Kurs sondern behält auch die Nerven als ihr Mann minutenlang in den Wellen unter unserem Boot herumtaucht. Alle halten nach den aufsteigenden Blasen Ausschau aber keiner sieht etwas – außer Stephanie. Wir sind froh als Ian heil und munter auftaucht und uns einen Haufen abgeschnittenes Netz an Bord wirft. Er schwimmt zu seinem Boot zurück und als er sicher an Bord ist, werfen wir die Maschine an. Alles funktioniert wieder! Wir danken allen und weiter geht’s Richtung Französisch Guayana.

p1000292Das Wetter ist herrlich, grünes, klares Wasser, gelegentlich kleine Schaumkronen, die übliche Sonne. Nur leider kommt der Wind ständig aus SO, d.h. wir müssen die ganze Strecke kreuzen. Am Mittag des 3. Tages beschließen wir, die „Bottle in the sea“ den Fluten zu übergeben. Schulkinder in Trinidad haben für jeden Teilnehmer der Rally eine sehr hübsche Flaschenpost gebastelt. Eine e-mail Adresse und ein Gruß befinden sich darin. Jeder soll auf der Strecke Photos davon machen und die Position festhalten. Die Photos werden dann an die Schule geschickt. Also, auf geht’s! Wir sind gespannt, ob sie irgendwo ankommt – und wir etwas davon hören werden.

p1000294Mit dem letzten Abendlicht laufen wir am Freitag, d. 23. September im Coswin Creek, einem Seitenfluß des Maroni-Rivers ein. Nur die Atla ist schon da. Wir werden von Mosquitos zerstochen, holen die Netze raus, nehmen noch einen gemeinsamen Drink mit Eva und Peter (Atla) und fallen todmüde in die Kojen. Der Liegeplatz an dem wir auf die anderen warten sollen, ist traumhaft schön!

Hier bleiben wir fast eine Woche. Wir besuchen ein Indianerdorf und haben eine herrliche Zeit auf dem Fluß.

Nereid’s Rally – Guayana

Am nächsten Tag treffen die letzten Boote ein und ab sofort1 gibt’s Programm: nachmittags ein netter Drink in der open-air Bar mit Planung für die Woche, am Abend typisches einheimisches Essen am Strand mit Fackelbeleuchtung. Mosquito-Spray sollte man allerdings immer bei sich haben. Der folgende Tag beginnt mit einer Dschungelwanderung – 6 h morgens! Tiere sehen wir nicht. Kein Wunder, wenn eine Horde von Leuten durch den Wald trabt und sich dabei auch noch unterhält. 2Die Wanderung ist aber herrlich nach all dem Sitzen und Herumkrabbeln an Bord. Kalle und ich fahren nach dem verspäteten Frühstück mit nach Bartica um Geld zu holen und kurz vor Sonnenuntergang legen wir mit 2 Pirogen ab nach Parrot-Island. Das Baden von der Insel aus fällt buchstäblich ins Wasser: es ist Hochwasser und baden kann man dort nur, wenn genug Sand aus den Fluten schaut. Wir liegen mit den kleinen Holzbooten vor der Insel und warten auf die Papageien. Einige kommen paarweise angeflogen, sind aber bei dem Gegenlicht nicht so gut zu sehen – hören kann man sie allerdings wunderbar und der Sonnenuntergang und die Stimmung am Fluß sind herrlich.

3Montag ist offizieller Beginn der Veranstaltung. Die Einreiseformalitäten sind erledigt und wir warten gespannt auf den großen Tag. Der Minister für Wirtschaft und Tourismus kommt zu Besuch, diverse Journalisten und die Mädels für die Wahl zur „Miss Guyana“. Sie sollen auf einem Boot posieren. Wir unterhalten uns nett mit dem Minister, genießen das gute Buffet4 und den entspannten Tag im Resort. Das Photo-Shooting mit den Miss Guyana-Anwärterinnen ist ein Riesenspaß. Sie posieren immer und überall sowie eine Kamera in Sicht ist und das Hin- und Herfahren der Mädels zu dem ausgewählten Boot, der Atla, möchte sich natürlich kein Mann entgehen lassen. 5Wer hat schon mal das Dinghi voll beladen mit 5 südländischen Schönheiten im Bikini? Die Bilder im Fernsehen bekommen wir leider nicht zu sehen aber am nächsten Tag entdecken wir auf dem Markt in Georgetown die Bilder der Nereid’s Rally auf der Titelseite. Der Verkäufer der Zeitung freut sich und viele Zeitungen wandern mit in die Rucksäcke.

Den Ausflug nach Georgetown mache ich alleine mit, Kallebleibt an Bord und hilft auf der Aztec Dream, den Wassereintritt an der Welle zu reduzieren. Wir fahren mit der 5aPiroge ca. 2 Stunden den Fluß hinunter, steigen an einem abenteuerlichen Landeplatz aus und werden dort mit dem üblichen Minibus abgeholt. Die Gegend dort ist dichter bebaut und von vielen Kanälen durchzogen. Am Meer entlang sind Befestigungswälle, anders als die bei uns üblichen Deiche. Ich versuche, dem Fahrer zu entlocken, was gefährlicher für das sehr tief gelegene Land ist: Überflutung durch den Atlantik oder Überschwemmung von der Landseite durch die dramatischen Regengüsse und die vielen Flüsse. So ganz klar ist die Antwort nicht aber der Regen scheint die größere Gefahr zu sein. Jedenfalls so 5blange man die Dämme zum Atlantik hin pflegt. Georgetown hat einen tollen großen Markt, eine schöne Kathedrale und eine alte Holzkirche die sehenswert ist. Die Straßen sind auch hier von Gräben durchzogen und oft von Bäumen gesäumt. Die kurze Zeit in der Stadt vergeht im Fluge. Während die Piroge über’s Wasser flitzt zieht ein Gewitter auf. Wir fahren direkt darauf zu. Bei Einbruch der Dunkelheit kommen wir wieder auf unseren Booten an – und das Gewitter legt erst nachts so richtig los.

7Die große Sehenswürdigkeit von Guayana sind die Kaieteur Falls. Am Donnerstag geht’s los. Mit dem üblichen Schnellboot nach Baganara, einem sehr gepflegten Resort, dessen Bar ein Photo von Mick Jagger ziert. Vor Ort und barfuß, selbstverständlich. Wir warten auf der Buschpiste auf die beiden bunt bemalten kleinen Flugzeuge. Einer darf neben dem Piloten sitzen, die anderen quetschen sich auf die hinteren Sitze. 9Der Flug selbst ist schon ein Erlebnis. Flüsse, Wolken, Dschungel, Goldgräbercamps und zwei rote Sandpisten sehen wir. Keine Straßen, keine Dörfer. Das Land wird bergiger, wir überfliegen eine Felsenstufe zum Plateau – und die Kaieteur Falls kommen in Sicht. Ein imposanter Anblick! Wir fliegen eine Schleife und landen bei einer Lodge. Es gibt ein Getränk für den Weg und unter fachkundiger Führung eine schöne Wanderung zu drei verschiedenen Aussichtspunkten die den Blick auf die Fälle 10freigeben. Die Orinduik Falls sind die nächste Station. Der Flug führt über savannenartiges Land, Dschungel ist hier nicht zu sehen. Der Ausblick auf die Fälle ist wieder herrlich aus der Luft bevor wir auf der rustikalen Piste in hohem Gras landen. Die Orinduik Fälle sind weniger spektakulär aber nicht weniger schön. In mehreren Stufen fällt das Wasser auf großer Breite in die Tiefe. Auf einzelnen Stufen kann man am Rande baden.11 Herrlich erfrischend ist das nach einem langen Touri-Tag. Der Rückflug geht über den Fluß und ein Indianerdorf hinweg. Müde und voller Erlebnisse landen wir in Baganara. Diese Tour lohnt sich wirklich, auch wer Angst vorm Fliegen hat, sollte es sich überlegen. Unser Pilot hat auf den verwegensten Pisten butterweiche Landungen hingekriegt.

Es folgen eine Bootstour den Fluß hinauf mit vielen interessanten Informationen über Land und Leute, einer Wanderung zu den Marshall-Falls mit Baden und Picknick und einer rasanten Tour mitten durch die Stromschnellen – für viele das Highlight der Tour. Es kann 12auch sicher nicht jeder Fahrer hier durchfahren aber wir haben das Glück. Einkaufstouren nach Bartica, viele Abende auf verschiedenen Booten und am letzten Abend ein Fest am Strand, das von der Stadt Bartica organisiert wird. Es ist jeden Tag viel los, die Zeit vergeht viel zu schnell und jeder Tag lohnt sich.

Vor Hurakabra liegt man sehr schön vor einer herrlichen Dschungel-Kulisse mit Papageiengekreische am Morgen. Kit, der Manager, ist ein erfahrener Segler und hilft mit allem gerne weiter. Nur das Internet ist sehr 6schlecht und die Fahrt mit dem Dinghi nach Bartica ist weit. Da die Gegend wunderschön ist und die Einfahrt durch den drittgrößten Fluß von Süd-Amerika traumhaft, lohnt es sich auf jeden Fall hierher zu kommen. Man kann auch vor Baganara ankern. Das Internet ist dort gut und der Flugplatz gleich auf dem Grundstück. Das Resort wirkt eleganter und gepflegter. Wie weit es für Segler vom Service her geeignet ist, bleibt offen.

Am letzten Abend machen wir ein Picknick in der 13Strand-Bar und sehen uns den Film „Papillon“ an. Er spielt in Französisch Guayans, unserem nächsten Ziel. Am frühen Morgen geht’s los den Fluß hinunter bis nach Roeden Rust. Dort ankern wir. Alle sind müde nach den vielen Ereignissen und wollen nochmal ordentlich schlafen vor der Fahrt gegen Wind und Strom.

 

 

Nereid’s Rally – auf See

1Nach dem Ausklarieren am Montag morgen segeln wir nachmittags statt nach Charlotteville nach Bloody Bay. Das ist günstiger da Bloody Bay noch von Scarborough verwaltet wird und wir hier nicht ein- und ausklarieren müssen. Nach heftigem Regen ziehen Nebelschwaden durch die Bucht und über die Berge. Atla liegt neben uns und  Worlddancer liegt fotogen vor dem herrlichen 2Abendhimmel. Wir bringen zusätzlich unseren Heckanker aus – und blubb, – verschwindet die Kette im Wasser. Das Ende war nicht festgebunden. Kalle markiert die Stelle mit einem Fender und in aller Frühe eilt Herwig mit der Tauchausrüstung herbei. Er wird schnell fündig und wir können unseren Anker retten.

Morgens klart es auf und bei herrlichem Sonnenschein runden wir um 10.00 h die Saint Giles Islands, vor der Nordostküste von Tobago. Die Atla zieht bald davon und wir segeln mit Worlddancer zusammen in Funk-und großteils Sichtdistanz Richtung Guayana. Die So’ham wollte auch noch mitkommen,3 ist aber bei unserem Start nicht auszumachen. Der Gegenstrom ist nicht all zu stark hier aber der Wind spielt Spielchen mit uns: mal mehr, mal weniger, dann fast gar kein Wind. Im Hintergrund über Venezuela sind ständig Gewitter zu sehen aber das sind wir ja schon von Trinidad gewohnt. Am Mittwoch unterhalte ich mich nachts um 2.00 h sehr nett mit einem deutschen Frachter von der Hamburg Süd der Richtung Cartagena unterwegs ist. Wir erkundigen uns bei der Gelegenheit nach dem Wetter und die Vorhersage ist bestens: 4 Bft. aus Ost für die nächsten Tage. Am Donnerstag morgen trifft uns dann ein Gewitter, das in keine Prognose passt. Heftige Böen treffen uns und es schüttet wie aus Kübeln. Zudem springt der Motor nicht an, also segeln wir. Gegen Mittag hat sich das Wetter beruhigt und Kalle dem Motor wieder Leben eingehaucht. Am Nachmittag ereilt uns ein Funkspruch von So’ham: ein eigenartiges Boot verfolgt sie. Wir sind am nächsten dran, nehmen das Segel runter und direkten Kurs auf So’ham. Nach kurzer Zeit kommt eine erleichterte Stimme über’s VHF: das Boot hat abgedreht.

Es folgt eine ruhige, sternenklare Nacht mit langsamer Fahrt da wir nicht in der Nacht in den Essequibo einlaufen wollen. Wegen mehrer Boote der Rallye, die gleichzeitig ankommen und vieler Fischerboote, ist höchste Aufmerksamkeit angesagt.

4Freitag, 9. September 16, 7.40 h: mit einigen anderen Booten der Nereid’s Rallye fahren wir bei strahlender Sonne in den Essequibo River hinein. Wir nehmen die Westeinfahrt. Betonnt ist hier nichts und auf die Karten kann man sich nicht unbedingt verlassen, da die Sände im Fluß in ständiger Bewegung sind. Wir folgen den Wegpunkten aus dem Guide von Guayana und teilweise der Karte. 5Ein paar Meilen nach der Einfahrt sieht man das klare Meerwasser auf das rotbraune, schlammige Wasser des Essequibo treffen. Trotz Müdigkeit genießen wir diese traumhafte Flußfahrt. Es ist eine völlig neue Erfahrung auf einem ruhigen und endlos breit erscheinenden Dschungelfluß dahinzufahren. Dörfer sind nicht zu sehen, nur ab und zu ein einsames Haus im Dickicht und gelegentlich ein kleines hölzernes Fischerboot. 6Um 16.10 h fällt der Anker gegenüber vom Hurakabra-Resort. Über die letzte Barre schafft Blue Sun es nicht mehr bei ablaufendem Wasser. Die Worlddancer hat weniger Tiefgang und ist die ganze Zeit vor uns her gefahren. Hier kommt die Ansage: „Da kommt ihr nicht rüber“. Wir liegen gut und warten auf die Flut am Morgen.

Das erste Ziel ist erreicht!

7

 

Wir brauchen dringend den Stopfen für Kalle’s Tauchflasche, liebe Melanie! Anruf folgt.