Grenada bis Trinidad – und ab nach Hause!

Wir verlassen Union Island und segeln nach Tyrrel Bay auf Carriacou. Die Insel gehört zu Grenada und nachdem ich die hübsche bunte Flagge gesetzt habe klarieren wir ein. Es geht flott und die Pizzeria direkt daneben hat leckeres Essen – und gutes Internet! In der Tyrrel Bay liegen viele Segler und wir treffen alte C 2und neue Freunde. Gemeinsam geht´s zum Marooni Festival, bei dem viele Schulkinder- gruppen aber auch Profis von der Insel auftreten. Das Festival dauert einige Tage. Es gibt einheimisches Essen am Eröffnungstag, die Tourismus-Ministerin hält eine Ansprache und alle anwesenden Nationen werden begrüßt. Erstaunlich, wie viele Deutsche sich hier herumtreiben! Bevor wir C 3uns mit 3 Booten nach Sandy Island begeben, drehen Kalle und ich noch eine Runde mit     dem Dinghi durch die Mangroven. Diverse Wracks liegen herum und gammeln malerisch vor sich hin. Im Dickicht liegt ein Fischerboot, dass noch einsatzfähig ist. Sandy C 4Island liegt in der Nähe der Hauptstadt der Insel, Hillsborough, und dicht an Paradise Beach, einem ruhigen und lauschigen Strand mit einer netten Kneipe. Die Insel ist unbewohnt, nur ein Steifen Sand mit Palmen. Das Riff davor ist ein Traum zum Schnorcheln, der bisher beste Platz in der Karibik auch wenn es mit  grauem Himmel nicht so malerisch aussieht.

C 1Von Carriacou segeln wir bei weiterhin grauem Nordsee-himmel, aber natürlich warm wie immer, Richtung  Grenada. Die teilweise unbe-wohnten kleinen Felseninseln könnten auch in Schottland liegen so grau wie sie aussehen.

Grenada ist von dichtem Grün überzogen. Steil ragen die Berge in den Himmel und an der Küste schmiegen sich die hübschen bunten G 1Häuser an die Hänge. Die erste Nacht ver-bringen wir vor Anker vor Georgetown, am nächsten Morgen verholen wir in die Marina. Sehr teuer, aber wunderschön und toll gepflegt. Wir fahren mit dem Dinghi zum Supermarkt, waschen, laden die Batterien und G 2sehen uns die Stadt an. Sehr viele Schulkinder sieht man, alle fröhlich und schick in Uniform. In der Karibik sind die Menschen sehr christ-lich. In jedem Ort gibt es viele Kirchen, teil-weise auch Sekten. G 3Wandgemälde sieht man überall anstelle von Werbeplakaten – so kann man auch für Gott werben! Oben auf dem Hügel brauchen wir dringend etwas zu trinken und ich ent-decke einen kleinen Laden. Die Besitzerin schickt uns auf den Balkon als sie meine Kamera sieht: sie hätte den besten Blick über die Stadt. Und G 4wirklich, wir sind begeistert! Unver-baubarer Blick über die Stadt, den Hafen, das Kreuzfahrschiff, dass gerade festgemacht hat. Toll, dass sie uns das gezeigt hat. In George-town findet man alte koloniale Gebäude mit verwunschenen G 5Gärten ebenso wie die typischen karibisch bemalten Kneipen und Häuser dicht beiein-ander. Unser Spazier-gang war lang und warm und wir verholen am nächsten Tag nach Prickly Bay an der Südküste Grenadas. Die Männer basteln gemeinsam an den Booten und Heike, Susanne und ich machen einen G 7Muttertagsausflug an den Strand Grand Anse. Ein weißer Traum! Obwohl Sonntag ist, sind wir vormittags fast allein hier und finden einen schattigen Platz unter einem Baum. Ja, in der Karibik ist das in-G 8der-Sonne-liegen gar nicht gut. Nicht nur die Einheimischen suchen immer den Schatten. Das einheimische Mittagessen, gekocht von einer 5-fachen Mutter mit 2 Enkel-kindern, ist wirklich lecker. Montag hat auch uns der Alltag wieder. Auf dem Markt kaufen wir Fisch für´s abendliche Grillen. Ein schöner Abend, wenn bloß die vielen Ameisen am Strand nicht wären.

Der Ausflug zum Concord-Wasserfall ist eine schweißtreibende Angelegenheit, wir laufen 3 km in der Mittagshitze den Berg hinauf. G 10Der Weg lohnt sich aber, die Landschaft ist herrlich und das an-schließende Bad erst recht. Der Weg bergab zur Bushaltestelle ist da doch angenehmer. Unser Ausflug mit Heike und Herwig am G 11nächsten Tag ist etwas verregnet. Es ist zwar angnehm kühl in dem Minibus aber für ka-ribische Photos nicht wirklich ideal. Laura´s Kräutergarten ist interessant und infor-mativ, den Annandale Waterfall muss man nach dem Concord-Fall nicht unbedingt sehen, hier ist es sehr touristisch und der Wasserfall führt G 12wenig Wasser. Weiter geht´s zum Etang Kratersee und zur River Antoine Rum Destillery. Hier wird der Rum noch genauso hergestellt wie im Jahre der Gründung, nämlich 1785. Und eine leckere G 13Probe gibt’s selbst-verständlich auch. Die Sulphur Springs spru-deln aufgrund der vulkanischen Aktivität in der Region. Hier kann man sich mas-sieren lassen und Schlammpackungen machen. Die verschie-denen Quellen sollen gegen diverse Leiden helfen. Mittagspause im Norden der Insel, etwas westlich von G 15Sauteurs. Der schöne Blick nach Norden ist etwas getrübt, aber das Essen und die Atmosphäre sind klasse. Etwas kolonial, ein paar schöne moderne karibische Bilder, in der Mitte ein G 16Tisch mit Zeitschriften und Büchern zum Stöbern. Zurück geht´s entlang der Westküste. Die Schokoladenfabrik und die Muskatnuß-Fabrik haben leider schon geschlossen. Wir ver-bringen noch einige Tage im Süden der Insel bevor wir gemeinsam mit der SY Me nach Trinidad ablegen werden.

2 nm weiter östlich liegt die Bucht Phare Bleu. Dort befindet sich eine kleine Marina mit einem Eigentümer aus der Schweiz. Die T1 aMarina ist ruhig und wunderschön gelegen, das  Restaurant ist stilvoll und bezahlbar, ein kleiner Pool am Strand, viele Schnorchelmöglich-keiten, überall Treppen an den Stegen zum Schwimmen. Es gibt ein altes Feuerschiff in dem sich Duschen für die Segler, ein Aufenthaltsraum mit schicken alten Sofas und eine Buch-Tauschbörse befinden. Ein- und Ausklarieren kann man hier auch. Wir machen eine Törnbesprechung für die kommende Nacht und wollen vorher noch Essen gehen, um 16.00 h. T1bFehlanzeige, Montag ist von 15 h bis 18 h die Küche zum Putzen geschlossen. Die Sache mit dem Putzen ist lobenswert, aber wir segeln jetzt hungrig in die Nacht. Es gibt da noch ein paar Kekse und ähnliches aber zum Kochen haben wir keine Lust am ersten Abend auf See nach langer Zeit. Die Überfahrt ist entspannt, wir sehen keine seltsamen Boote, die uns verdächtig nach Piraten T 1aussehen. Stattdessen eine hell beleuchtete Bohrinsel, mehrere Frachtschiffe und einen schönen Sternen-himmel. Das Anlaufen von Chaguaramas um     5 h morgens ist herr-lich! Tolle Felsen, ganze Schwärme von Pelikanen, viel schöne Natur. Dann biegen wir um die Ecke: hier ist es so wie erwartet, Militär, ein dichtes Ankerfeld mit Seglern, viele Boat-yards, viele Fischer-boote, auch größere. Es kommt uns heißer vor als je zuvor aber das liegt an der sehr hohen T 2Luftfeuchtichkeit. Die Atmosphäre beim Sundowner ist herrlich und ganz anders als bisher. Irgendwo ist immer Musik aber es ist nicht unerträglich laut, einfach lebendig, man merkt, dass die Menschen hier sehr gerne feiern. Das Großsegel haben wir abends schon abgeschlagen und auch sonst einiges erledigt. Jetzt erstmal schlafen!

Liebe Grüße an alle zu Hause, wir haben unseren Abflugort sicher erreicht. Und ebenso liebe Grüße an alle, die noch in Prickly Bay oder anderswo liegen und diese Zeilen lesen!

Seit heute liegt Blue Sun hoch und trocken – ein ganz blödes Gefühl, ein Schiff gehört ins Wasser. An Land ist es noch heißer, es weht weniger Wind und die Mücken sind nervtötend. Der Platz ist schon T 5mal richtig matschig gewesen, man merkt, dass die Regenzeit vor der Tür steht. Strom funktioniert noch nicht obwohl Kalle alles versucht hat – und das will etwas heißen! Die Musik in der Kneipe ist jedoch klasse und der Gin Tonic muss den Abend retten und über die entsetzlich vielen Mücken im einzigen Toiletten/Waschhaus hinweg trösten. Ausklariert haben wir jetzt auch (hat nur 2 Stunden gedauert) und ein Taxi für Montag morgen bestellt. Somit steht der Rückreise nur noch das Übergepäck mit den schweren Bootsteilen im Wege aber auch das sehen wir positiv. Am Dienstag sollten wir gegen 15.05 h mit LH in Hamburg landen. Ich checke jetzt mal die Flüge!

Ganz herzliche Glückwünsche zum ersten Geburtstag, Helene! Das wünschen dir Oma und Kalle und unser Hamburg Teddy. Der trägt mal wieder Ölzeug, weil es hier doch recht feucht ist. Bis Dienstag!T 6

Die Flüge habe ich gecheckt, es bleibt dabei. Wir haben jetzt Strom, können waschen und weiter am Boot arbeiten. Die Mosquito-Spirale qualmt vor sich hin, es regnet gerade nicht und ich mache mich auf die Suche nach Grillfleisch für heute abend. Wir bleiben 7-8 Wochen in Deutschland und haben sehr viel zu tun. Danach geht´s weiter!

Wenn Zeit ist, werde ich einen etwas genaueren Reiseplan einstellen und schon vorher ein bißchen über unsere Pläne berichten. Diesmal lief ja einiges anders als vorgesehen. Bis bald!