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… die Kanaren

Am 9. Oktober um 14.50 h fällt der Anker in der wunderschönen Playa Francesca vor La Graciosa. Auf unsere ordnungsgemäße Anfrage, ob wir denn nun noch ein Formular ausfüllen müssen, wird nur lässig abgewunken: der Antrag per mail reicht!

DSC_0880 La Graciosa ist noch nicht so sehr vom Tourismus überrannt wie die anderen Inseln. Es gibt keine befestigten Straßen, himmlische Ruhe, keinen Flugplatz, kein Internet im Restaurant und auf meiner Wanderung durch die Berge begegnet mir absolut niemand (es war auch ja auch verflixt heiß!!). Die Tour inklusive Sonnenbrand hat sich aber gelohnt.

Arrecife, die Hauptstadt von Lanzarote, hat sich gemausert in den letzten Jahren. Eine tolle moderne Marina, palmengesäumte Fuß- und Fahrradwege nach Costa Teguise und Puerto del Carmen, DSC_0980Autovermietung (spontan und unkompliziert!). Wir schnappen uns eines der besagten Autos und auf geht´s: durch die einmalige Landschaft mit schwarzem Gestein, Kakteen, blühenden Pflanzen, Aloe Vera Plantagen und Wein, der in speziellen schwarzen Steineinfriedungen angebaut wird. Das AutoDSC_0975 dürfen wir am nächsten Morgen ein Stündchen später abgeben (ohne extra Kosten!) und so können wir Michael noch zum nahegelegenen Airport fahren.
Weiter geht’s gen Süden in die sehr gepflegte, aber komplett künstlich angelegte Marina Rubicon bei Playa Blanca. Sehr nettes Personal, eine schicke Seglerkneipe. Na ja, so sieht sie aus, leider sind nur  s e h r  wenige Segler da ….. Diese riesengroße, künstliche und teure, wenn auch sehr stilvoll angelegte Touristenanlage ist nicht unser Fall. Der nette Markt am Samstag Morgen entschädigt ein bißchen.

In einer Stunde mit herrlichem Wind sind wir an der Insel Lobos vorbei in Corralejo auf Fuerteventura angekommen. Wir ankern, schwimmen um’s Boot, gehen wandern. Der Ort ist groß und voller
Touristen aber eine gewachsene Ortschaft mit vielen Surfern, Sonnenanbetern, Kneipen, Restaurants und abendlichem Leben auf den Straßen. Nach ein paar Tagen segeln wir sehr entspannt bei angenehmer Brise nach Puerto del Rosario – und dort ändert sDSC_1047ich das Seglerleben: der Ankergrund ist miserabel, eine Marina gibt es nicht und schlechtes Wetter zieht auf! Wir liegen an DSC_1054einer schauderhaften Pier für Fischerboote mit diversen Leinen und es geht die ganze Nacht rauf und runter wie im Fahrstuhl. Bei jedem Blick aus der Luke auf das Auf und Nieder machen wir uns Sorgen um unsere schöne Blue Sun. Der Morgen kommt, das Wetter bleibt und nur einen Fender hat’s zerlegt, Gott sei Dank! Wir laufen aus: weiter südlich gibt’s eine Marina, die einladend sein soll. Nach einem Tag wie auf der Nordsee mit viel Wind, extrem heftigen, kurzen aber zum Glück warmen Schauern laufen wir in Gran Tarajal ein. Ein hübsches Fischerstädtchen (ja, so etwas gibt es noch auf diesem vom Tourismus geprägten Eiland!) mit einem kleinen Stadtstrand von dem man prima baden kann. Wir holen Marten und Rayka ab, die diesen Ort genauso mögen wie wir. Mit dem Mietwagen – wir empfehlen für alle Kanaren-Urlauber die einheimische Firma „Cicar“ – erkunden wir auf abenteuerlichen Wegen die entlegenen Winkel der Insel. Und es gibt nicht nur die üblichen Hotelburgen, man findet wirklich schöne Winkel mit gigantischen Ausblicken! Noch ein paar Tage in Morro Jable und die Woche ist im Nu um, Marten und Rayka wieder im Flieger und wir unterwegs nach …

Las Palmas, Gran Canaria. Die Marina ist voll, sehr voll. Demnächst findet die ARC, Atlantic Ralley for Cruisers, statt. Die DSC_1099ersten 64 Boote laufen kommenden Sonntag aus, die übrigen, über 300 wie uns jemand erzählt, am 22.11. Es steppt der Bär und die Stimmung ist super. Nur leider ist es für Menschen, die einfach nur segeln und sich Las Palmas ansehen wollen, höchst mühsam, einen Liegeplatz zu bekommen. Wir sind hartnäckig, – es klappt. Viele andere müssen ankern. Vieles können wir erledigen nach den Touristentagen mit Badeurlaub auf Fuerteventura und morgen legen wir ab und halten Ausschau nach einem friedlicheren Ort wo wir nicht täglichDSC_1121 um unseren Liegeplatz kämpfen müssen.
…. und wir sind fündig geworden! Porto Mogan ist ein herrliches Fleckchen Erde. Ein friedlicher kleiner Ort in dem sich sogar noch ein paar echte Fischerboote tummeln. Natürlich ist es auch hier touristisch aber trotzdem noch beschaulich. Blumen ranken sich um die kleinen Appartementanlagen und Restaurants und am Abend spaziert man am Hafen entlang.

Das viDSC_1116ele Grün im Inselinnern gefällt uns gut nach dem herben, kargen Fuerteventura. Im Süden und an den Küsten ist es noch herrlich warm aber in den Bergen kommt langsam der Herbst.

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