Nordseeküste bis Niederlande

Nordseeküste

Am 16. Juni segeln wir bei herrlichem Segelwetter, leider aber auch Kälte, nach Norderney. Der Sommer will nicht kommen. Wir 5machen die Bordräder flott, sehen die schöne Insel an und besorgen ein Fenderbrett.

Die ersten Segler, die auch um die Welt wollen, haben wir bereits vor dem offiziellen Start in Hamburg getroffen – sie sind nun schon deutlich weiter als wir. Auf Helgoland an der Tanke lagen die nächsten Weltumsegler neben uns, man erkennt sich schnell am „Trans Ocean“-Stander. Hier auf Norderney treffen wir ein Paar, das „nur“ Richtung Kanaren möchte. Wir machen uns einen netten Abend an Bord und halten weiter die Heizung in Gang.

Niederlande

Zum ersten Mal wird eine Gastlandflagge gesetzt! Wir laufen bei 6grauem Wetter Lauwersoog, einen großen Fischereihafen, an. Wegen unseres Tiefgangs liegen wir am Gästesteg im Außenhafen. Wir gehen viel spazieren, besuchen eines der diversen Fischrestaurants am Hafen, erstehen einen neuen Fender – und treffen unsere neuen Freunde von Norderney wieder. Sie liegen im noch geschützteren Binnenhafen hinter der Schleuse.

Das Wetter entspricht nicht immer unseren Vorstellungen – wir sitzen im Regen unter der Kuchenbude.

24. Juni 2015: Wir segeln nach Vlieland. Eine abenteuerliche Fahrt durch das Seegatt! Riesenwellen laufen über die Sände neben uns. Der Wind kommt aus SW – leider, denn das ist unsere Richtung. Für alle, die nicht segeln: man kann nicht gegen den Wind segeln, d.h. man muss kreuzen und die Strecke wird deutlich länger, man muss „hoch am Wind“ gegen die Wellen laufen. Nach einem anstrengenden Tag 7machen wir um 0.14 h im geschützten Hafen von Vlieland fest.
Morgens scheint die Sonne: ich bestehe auf einem Hafentag! Räder raus, Insel ansehen, Matjes kaufen und Spezialitäten des Landes naschen. Ein herrlicher Tag, eine wunderschöne naturbelassene Ferieninsel!

Via Harlingen fahren (ja, fahren, unter Motor!) wir ins Ijsselmeer. 8Kein Wind. Wenn doch, aus der falschen Richtung und der Himmel grau in grau. Meine erste große Schleuse in Holland! Kalle kennt sich hier schon aus und abends liegen wir in einem gemütlich alten Hafen mit vielen Plattbodenschiffen. Das Wetter klart etwas auf und wir sehen uns das gemütliche Städtchen Makkum an.

9Das Auslaufen am 27. Juni ist ein Traum! Sonne, Wärme, keine Wellen, grünes leuchtendes Wasser und viele weiße Segel und die traditionellen holländischen Plattbodenschiffe.

In Stavoren ist uns noch das Wetter hold, in Medemblik regnet es 10mal wieder aber klart auch rasch wieder auf. Stavoren ist hauptsächlich ein Touristenort, Medemblik ein bißchen mehr „Stadt“. Hier gibt es riesige Segelhäfen, wunderschöne alte Häuser und ein Wasserschloß.

Am 29. Juni segeln wir nach Enkhuizen. Das Museumsdorf ist einen Besuch wert! Im Regatta-Hafen finden wir das notwendige Ersatzteil 11für die Toilettenspülung und in der Hauptstraße einen Elektroladen. Jetzt haben wir einen neuen kleinen Staubsauger der sich gut stauen lässt. Ich wickele ihn liebevoll in eine Plastiktüte und verschnüre sie mit Seemannsknoten – Staubsauger mögen kein Wasser!

Nach diesem wunderschönen sehenswerten Städtchen besuchen wir noch Volendam. Es ist jetzt extrem heiß und schwül. Durch die kleine Straße am Hafen drängt sich die internationale 12Touristenschar die von Amsterdam herangekarrt wird. Die Läden sind voll mit Souvenirs. Es gibt nicht nur Käse, Holzschuhe und geschnitzte Tulpen sondern auch Kuckucksuhren! Europa in einem Ort? Fazit vom Ijsselmeer: ein Seglerparadies mit 13lauschigen sehenswerten kleinen Orten. Für Segler mit viel Tiefgang nicht ganz so ideal, wir können mit 2,40 m viele Orte gar nicht anlaufen.
Wir gehen vor Anker und baden im warmen Meer bevor wir nach Amsterdam fahren und im Sixhaven festmachen.

Freitag, 3. Juli 2015: Wir genießen die quirlige Atmosphäre von Amsterdam. Es sind die heißesten Tage unserer Reise und 14wahnsinnig schwül. Am 2. Tag sind wir stilecht mit den Rädern unterwegs und zwischendurch tun wir etwas für die Bildung und besuchen das Grachtenmuseum. Hinter dem Sixhaven ist ein Viertel mit recht exotischen Läden wo wir noch etwas Proviant kaufen, ich fühle mich in den Orient versetzt. Abends zieht das unvermeidliche Gewitter durch doch der nächste Tag ist genauso heiß.

Ilmiuden

Nach Verlassen der Schleuse hat uns die Nordsee wieder – und die Kälte. Ich jo15gge ein bißchen am einsamen Strand und morgens geht´s raus auf´s Meer nach Scheveningen.
Der Hafen ist riesig, geschützt und chic. Es gibt einen großen, ausgezeichnet sortierten Supermarkt nahe der Marina und viele schöne Restaurants (der Weltumsegler spart und isst an Bord!). Am Strand reihen sich die trendigen Beachclubs an einander, wir kaufen leckeren Fisch, machen Waschtag an Bord – und warten auf besseres Wetter!